Nach 36-jähriger Tätigkeit bei Novartis tritt Christian Bruns als Leiter des Bereichs Global Immunology Disease der Novartis Institutes for BioMedical Research (NIBR) in den Ruhestand. Einer der Höhepunkte am Ende seiner Karriere war es, seine Kolleginnen und Kollegen bei der Entwicklung mehrerer Therapien zu unterstützen, zu denen auch ein Faktor-B-Komplement-Inhibitor zählt. Dabei bot er ihnen den erforderlichen Raum zum Verfolgen der wissenschaftlichen Arbeit von der Forschung bis zur klinischen Anwendung.
Text von Goran Mijuk, Foto von Laurids Jensen
Publiziert am 07/09/2023
Als die Protease-Plattform unter der Leitung von Jörg Eder 2015 aufgrund einer strategischen Umstellung der Forschungsrichtung von Novartis eingestellt wurde, fand Eders Team in der Abteilung Immunologie unter der Leitung von Christian Bruns eine neue Heimat. Obwohl der Schritt zunächst wie ein Rückschlag aussah, konnte sich das Team von Eder keinen besseren Ort wünschen, um die Arbeit fortzusetzen.
Zum einen war die Abteilung Immunologie der passende Bereich für einige Schlüsselwirkstoffe, an denen Eder seit mehreren Jahren gearbeitet hatte. Zum anderen war Bruns der ideale Leiter: Er unterstützte das Team und bot Raum für die Arbeit an innovativen Wirkstoffen, die den Krankheitsverlauf in einem zentralen Teil des Immunsystems hemmen, dem sogenannten Komplementsystem.
«Meine Aufgabe war es, Raum zu schaffen und Forschungsstrategien aktiv zu unterstützen, dank derer sich neue Ansätze zur Behandlung von komplementvermittelten Erkrankungen erforschen und entwickeln liessen», blickt Bruns auf die Zeit zurück, als Eder und dessen Kollegen zu dem mehr als 200 Wissenschaftler umfassenden Immunologieteam stiessen. «Für mich war es ein Grundprinzip, der Forschung zu folgen, Jörg Eders Team aktiv zu unterstützen und kalkulierte Risiken einzugehen. Dies erlaubte es den Teammitgliedern, schnell voranzukommen, und ermöglichte einen nahtlosen Übergang zur klinischen Forschung. Diese Strategie habe ich während meiner gesamten Laufbahn verfolgt und unterstützt.»
Einer der Wirkstoffe zeigte schon bald das Potenzial für einen Durchbruch, erlaubte dieser doch einen Eingriff in das hoch komplexe Komplementsystem – die erste Verteidigungslinie der körpereigenen Immunabwehr. Zu den weiteren Merkmalen des Wirkstoffs zählte, dass er für die Behandlung einer Vielzahl unterschiedlicher Krankheiten infrage kam.
«Dass der Wirkstoff gegen mehrere Krankheiten wirkt, war sehr spannend, aber manchmal auch eine Herausforderung. Wir mussten verschiedene Expertenteams aus dem Unternehmen zusammenbringen», so Bruns. «Meine Aufgabe war es, die Bildung eines grösseren Teams mit Experten für verschiedene Krankheitsbereiche und Linienfunktionen sowie deren effiziente Arbeit zu begleiten und aktiv zu unterstützen.»
Trotz der Herausforderungen verlief die Zusammenarbeit laut Bruns reibungslos, da alle Beteiligten vom transformativen Potenzial des Wirkstoffs überzeugt waren: «Es war wie ein Ritt auf der Welle, weil alle hochmotiviert waren, den Wirkstoff den Patienten, die ihn so dringend benötigten, schnell verfügbar zu machen.»
Die konzertierten, funktionsübergreifenden Bemühungen trugen dazu bei, den Wirkstoff rasch in die klinische Praxis zu bringen. Sie sorgten ausserdem dafür, dass innerhalb des Unternehmens eine starke Unterstützung für weitere innovative Strategien in diesem Bereich entstand.
Während Bruns von den jüngsten Leistungen im Immunologiebereich begeistert ist, wird er selbst nach über 36 Jahren im Unternehmen, wo er einst als Postdoktorand in der Abteilung Endokrinologie antrat und sich bis zur Leitung der Einheit Immunologie hocharbeitete, im Lauf des Jahres in den Ruhestand treten.
Rückblickend bereut Bruns nichts und bekundet, dass er während seiner Zeit in der Wissenschaft, die ihn seit frühester Kindheit faszinierte, kaum je mit der eigenen Motivation oder der seiner Kollegen zu kämpfen hatte.
«Die grösste Herausforderung bestand nie darin, nicht alle unsere wissenschaftlichen Ziele erreichen zu können. Vielmehr ging es darum, von Zeit zu Zeit Richtungs- und Strategiewechsel zu bewältigen und gemeinsam mit den jeweiligen Projektteams darüber zu entscheiden, welche Projekte gegenüber anderen den Vorzug erhalten sollten, was selten ganz einfach war», so Bruns.
In solchen Unterredungen, so Bruns weiter, strebe man eine transparente, wissenschaftlich fundierte und strategisch orientierte Entscheidungsfindung an. Er räumt ein, dass sich diese Gespräche mitunter schwierig gestalten können. Auf der anderen Seite, so Bruns, ermöglichen sie es den Mitarbeitenden, sich auf die Projekte zu konzentrieren, die für die betroffenen Patienten Vorrang haben.
«Der Rest ist in den meisten Fällen ein Ritt auf der Welle der wissenschaftlichen Forschung», so Bruns – ein Ritt, der ihm und seinen Kollegen auch bei komplexen Projekten wie den Komplementsystem-Inhibitoren Spass macht.
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