Editorial für live N° 15 von Jörg Reinhardt, Verwaltungsratspräsident der Novartis AG.
Jörg Reinhardt - Präsident des Verwaltungsrats
Publiziert am 14/12/2023
Liebe Leserin, lieber Leser
Als ich um die Jahrtausendwende an der Entwicklung unseres Krebsmedikaments Glivec teilhaben durfte, konnte ich einige wichtige Erkenntnisse daraus ziehen: Unser Erfolg hängt nicht allein von unserer Fähigkeit ab, wissenschaftliche Spitzenleistungen zu erbringen und neue Forschungswege zu beschreiten. Wichtig sind vor allem auch unsere Partner.
Der Erfolg von Glivec stellte sich sowohl aufgrund der Arbeit externer Wissenschaftler und medizinischer Experten sowie dank der Leistung unserer eigenen Wissenschaftler ein. Einer der wichtigsten externen Experten war Brian Druker, der zusammen mit Alex Matter von Novartis vom Potenzial des von Jürg Zimmermann entwickelten Wirkstoffs überzeugt war.
Die Rolle der klinisch-wissenschaftlichen Experten, die das molekulare Potenzial unserer Medikamente kennen und eng mit Patienten zusammenarbeiten, ist von grösster Bedeutung – für uns, für die Branche und für die Medizin im Allgemeinen. Ohne diese Spezialisten wären viele der heutigen medizinischen Errungenschaften nicht möglich gewesen.
Ich möchte mit diesen Ausführungen unseren Beitrag zur Medizin nicht relativieren, sondern deutlich machen, dass unsere wissenschaftliche Forschung ihr volles Potenzial nur dann entfalten kann, wenn wir weiterhin mit führenden Institutionen und wissenschaftlichen und medizinischen Fachleuten zusammenarbeiten. Dazu müssen wir offen sein und stetig alle Optionen ausloten.
Unsere Teams haben diese Vorgaben immer wieder befolgt. Dadurch haben sie die Entwicklung neuer Medikamente vorangetrieben, welche die Patienten, die ansonsten keine oder nur eingeschränkte medizinische Möglichkeiten haben, dabei unterstützen, die Kontrolle über ihr Leben zurückzugewinnen. Es gibt nichts Erfüllenderes, als zu sehen, wie ein Patient dank eines neuen Medikaments sein Potenzial wieder voll entfalten kann.
Wie diese Ausgabe des live-Magazins zeigt, hat unsere Zusammenarbeit mit dem Pariser Arzt Guillaume Canaud zur Entwicklung eines Medikaments für eine seltene Krankheit geführt, indem ein bereits in unserem Portfolio vorhandenes Krebsmedikament für eine andere Indikation weiterentwickelt wurde. Mit einem speziellen Zugangsprogramm konnten wir Canaud bei seiner Arbeit unterstützen und Tausenden von Patienten neue Behandlungswege eröffnen.
Ebenso schaffen unsere Teams aus dem Bereich Global Health und die Teams bei Novartis Biomedical Research derzeit die Voraussetzungen für die Entwicklung einer neuartigen In-vivo-Gentherapie gegen die Sichelzellkrankheit.
Für dieses Projekt arbeiten wir mit der Bill & Melinda Gates Foundation zusammen. Darüber hinaus sind wir auch in Afrika aktiv auf der Suche nach Forschungspartnern und klinischen Experten. Für Zehntausende von Patienten in Afrika und anderen Regionen der Welt, für die die Sichelzellkrankheit ein Todesurteil oder ein von Schmerz geprägtes Leben bedeutet, könnte diese Therapie eines Tages einen entscheidenden Unterschied machen.
Offenheit und Kooperationsbereitschaft sind auch bei der Arbeit in unseren Labors entscheidend. Die Leistungsfähigkeit unserer Forschungseinheit ruht nicht auf den Schultern einiger weniger. Das Potenzial entfaltet sich erst, wenn sich unsere Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler vernetzen und nach geeigneten Kooperationspartnern suchen, um ihre Projekte voranzubringen.
Unser neues Governance-System wird uns dabei unterstützen, die Entscheidungsfindung zu vereinfachen und die vielversprechendsten Projekte für die Zukunft auszuwählen. Die Innovationstätigkeit beruht aber auch auf dem Engagement und der Fähigkeit, Beziehungen zwischen einzelnen Wissenschaftlern zu knüpfen, die von ihrer Forschungsarbeit überzeugt sind und das nötige Durchhaltevermögen aufbringen.
Eines unserer Krebsforschungsprojekte, das eine Art Nachfolgeprojekt von Glivec darstellt, wäre ohne die engagierte Arbeit unserer Wissenschaftler aus der Frühphase der Forschung sowie unserer Kolleginnen und Kollegen aus der klassischen und der computergestützten Chemie nicht möglich gewesen. Ihre Arbeit zeugt von der wissenschaftlichen Neugier und Präzision, die bei Novartis vorherrscht.
Dieser Innovationsgeist ist auch in unseren Produktionsstätten unverzichtbar. Am Standort Klybeck in Basel, an dem unser Vorgängerunternehmen Ciba-Geigy ansässig war, haben die Kollegen von Novartis Operations eine kleine Pilotanlage in eine voll funktionsfähige mittelgrosse Produktionsstätte weiterentwickelt, um so Patienten weltweit rascher zu beliefern.
Das spricht nicht nur für den Einfallsreichtum unserer Techniker und Produktionsspezialisten. Es ist auch ein deutliches Zeichen dafür, dass Offenheit und Teamgeist in unserem Unternehmen und auch darüber hinaus spürbar sind. Ich bin zuversichtlich, dass Novartis durch die Erkenntnis und die Umsetzung der Idee, dass wir gemeinsam stärker sind, auch in den kommenden Jahren zu den führenden Unternehmen in der pharmazeutischen Industrie gehören wird.
Jörg Reinhardt
Präsident des Verwaltungsrats
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