Klybeck · Subsection 1
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Klybeck · Subsection 13.3
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Klybeck · Subsection 23
Klybeck · Subsection 1
Unsere Geschichte beginnt fast wie im Märchen: Es war einmal ...
... ein Schlösschen – damals vor 300 Jahren, als man das Klybeck noch «Kluben im Grien» oder «Klubeneck» nannte.
1864 setzte aber der Franzose Alexander Clavel der idyllischen Ruhe ein Ende ...
... als er im Klybeck seine Färberei ansiedelte.
Clavel hatte Grosses im Sinn, besass er doch die Formel für den künstlichen Farbstoff Fuchsin.
Heute würde man schlicht von Pink oder Rosa sprechen. Damals war es eine Sensation – fast schon Magie.
In reich verzierten Päckchen wurden seine Farben in alle Welt exportiert.
Die industrielle Herstellung der Farbe war Clavels eigentliches Geheimnis.
Er verstand es mit speziellen chemischen Verfahren Fuchsin aus Steinkohleteer zu gewinnen.
Es war die Zeit rauchender Kamine und lärmender Maschinen.
Der Erfolg von Fuchsin und anderen Farbstoffen verwandelte das Klybeck vom grünen Idyll zum Industriequartier.
Ein Fabrikgebäude reihte sich an das andere, und Basel veränderte sein Gesicht.
Ferrarirot und Bluejeans eroberten die Welt.
Doch die Welt war nicht genug.
Auch bei der Eroberung des Monds waren Wissenschaftler und Ingenieure aus dem Klybeck mit dabei.
Die Forscher der Ciba und später der Ciba-Geigy, die aus Clavels kleiner Fabrik hervorgegangen waren, entwickelten das Eidophorsystem.
Es funktionierte wie ein Beamer, den die NASA zur Übertragung der Mondlandung nutzte – auch um Komplimente von Buzz Aldrin an den Koch zu übermitteln.
Beim Bau der Apollokapsel setzte die NASA zur Stärkung des Hitzeschilds den Klebstoff Araldit ein.
Auch die Moderne Architektur wusste die Festigkeit von Araldit in Bauten zu nutzen.
Und die besten Fotografen der Welt machten sich das Cibachrome-Verfahren zu eigen, um Bilder von höchster Brillanz zu entwickeln.
Schon früh förderte Ciba auch die medizinische Forschung.
1917 wurde das erste biologische Labor eingeweiht.
In rascher Folge kam es zur Entwicklung zahlreicher Medikamente.
Zunächst entstanden Nachahmerprodukte, später eigene, aus Naturstoffen gewonnene Präparate.
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Die Zahl der Mitarbeitenden wuchs rasch und neue Forschungsgebiete wurden erschlossen und die Nähe zur akademischen Forschung gesucht.
Mit den Nobelpreisträgern Leopold Ruzicka und Tadeus Reichstein legte die Ciba den Grundstein für die Hormon- und Steroidmedizin.
Der bekannte Entzündungshemmer Voltaren wurde teilweise hier entwickelt und produziert.
Die Idee für den Wirkstoff war dem ursprünglichen Geigy-Forscher Alfred Sallmann Jahre zuvor zu Hause beim Mittagessen eingefallen.
Im Klybeck entstanden innovative Herzmedikamente, Psychopharmaka und eine der weltweit ersten zielgerichteten Krebstherapien.
Der Aufstieg der Medizin ging mit dem Niedergang der Farbenchemie einher.
Und auch das Klybeck geriet nach der Fusion von Ciba-Geigy und Sandoz zu Novartis 1996 zusehends ins Abseits.
Es kam zur Stilllegung ganzer Gebäude, Novartis stellte die Medikamentenproduktion schrittweise ein und lagerte diese aus.
Doch trotz des Rückbaus, still ist es nicht. Im nördlichsten Teil des Klybeck wird heute biotechnologische Forschung, Entwicklung und Produktion auf höchstem Niveau betrieben.
Das 42 Fussballfelder grosse Areal hatte aber für die chemische Produktion ausgedient. 2019 veräusserte Novartis das Areal an die Rhystadt AG und Swiss Life.
Bereits vor dem Verkauf hatte die Bevölkerung zusammen mit Architekten und der Stadt das Quartier in Augenschein genommen. Gemeinsam erarbeiteten sie eine Vision für die Zukunft des Klybeck.
Hier soll keine Schlaf- oder Industriestadt entstehen sondern ein urbanes Paradies, das Leben und Arbeit verbindet und den Menschen in den Mittelpunkt stellt.
Wie vor über 100 Jahren, als Clavel seine Farbstofffabrik eröffnete, könnte im Klybeck wieder etwas Grosses, Nachhaltiges und Magisches entstehen.
In den Zukunftsentwürfen leuchtet die märchenhafte Magie des Klybeck wieder auf …
… und viele Ideen sind vom selben Innovationsgeist beseelt, der einst die Forscher auf dem Klybeck antrieb.
Zu welchen Höhenflügen das Klybeck ansetzen wird, steht heute noch in den Sternen.
Sicher ist aber, dass Erfindungsreichtum und der Zauber des Neuen seine Bewohnerinnen und Bewohner auch in Zukunft begleiten werden.
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