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In einer Welt, die vom Klimawandel bedroht ist, müssen Führungspersönlichkeiten nicht nur fachlich versiert sein, sondern auch über zusätzliche Qualitäten verfügen, etwa über die Fähigkeit, anderen zuzuhören und sie durch Überzeugungskraft für das Ziel zu gewinnen, die Wirtschaft auf ein nachhaltigeres Fundament zu stellen. Die Suche nach solchen Führungspersönlichkeiten ist wichtig, aber alles andere als einfach.
Text von Patrick Tschan und Egecan Hüsemoglu, Illustration von Philip Bürli, Fotos von Adriano A. Biondo
«Unserem Unternehmen bietet diese einzigartige Initiative die Chance, talentierte Menschen aus aller Welt kennenzulernen, die auf unterschiedliche Weise Führungsqualitäten zeigen und die von Natur aus zielstrebig und bereit sind, ihre Zielsetzungen auf sozial verantwortliche Weise zu erreichen.» - Bettina Bächtold
Publiziert am 11/03/2023
Die aussergewöhnliche Energie und Motivation von Paola Castillo Fuentes ist im Talentnetzwerk von Novartis nicht unbemerkt geblieben. In knapp zwei Jahren schaffte sie den Sprung von einer Praktikumstelle im Bereich People & Organization in Mexiko in das Environmental Sustainability Office in Basel.
Einer der Hauptgründe für ihren raschen Aufstieg war die Teilnahme am One-Young-World-Gipfel (OYW), einer jährlich stattfindenden Veranstaltung, die von der gleichnamigen gemeinnützigen Organisation mit Sitz in Grossbritannien organisiert wird. Sie bringt aufstrebende junge Führungskräfte aus aller Welt zusammen, um einige der weltweit dringlichsten Herausforderungen, darunter den Klimawandel, zu diskutieren und anzugehen.
Castillo, die sich selbst als Person beschreibt, «die viele Fragen hat und ständig nach neuen Wegen sucht», arbeitet seit 2018 bei Novartis und war zunächst in der Personalabteilung tätig, bevor sie in die Immobilien-Serviceabteilung des Unternehmens wechselte.
Schon nach wenigen Monaten in ihrer neuen Position begann sie sich in ihrem Umfeld für den Klimaschutz einzusetzen und das Bewusstsein für die Thematik zu schärfen. «In Mexiko haben Umweltfragen keine Priorität», erläutert Castillo. «Man muss also etwas tun, die Dinge selbst in die Hand nehmen, sich nicht bevormunden lassen und die eigene Komfortzone verlassen.»
Innerhalb weniger Monate baute sie eine Gruppe von rund 40 Gleichgesinnten auf, die gemeinsam das Green Team Mexico ins Leben riefen. Der Zweck dieser Initiative ist es, Unternehmensabläufe zu analysieren und im Einklang mit den Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen Bereiche mit Verbesserungspotenzial zu identifizieren.
Fest der Talente
Als Castillo von der Möglichkeit erfuhr, am Gipfeltreffen von One Young World teilzunehmen und ihre Erfahrungen bei einer Grossveranstaltung in London vorzustellen, war sie sofort Feuer und Flamme.
Die einzige Hürde: Sie musste sich gegen Hunderte von internen Bewerberinnen und Bewerbern durchsetzen. Novartis entsandte damals nur 40 Delegierte an die Veranstaltung, an der jedes Jahr rund 2000 junge Führungskräfte und hochkarätige Referentinnen und Referenten aus aller Welt teilnehmen.
Castillo schreckte jedoch nicht vor der Herausforderung zurück und freute sich darauf, sich mit einigen der weltweit angesehensten Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Kultur und Politik zu vernetzen.
Auf dem Gipfeltreffen 2019 in London, der letzten Präsenzveranstaltung vor der Pandemie, für das sie sich beworben hatte, waren unter anderem der Gründer der Virgin Group, Richard Branson, und die Bestsellerautorin J. K. Rowling als Referenten zugegen. Sie regten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zum Nachdenken und Handeln für eine bessere, gesündere und gerechtere Welt an.
Darüber hinaus hielt Vas Narasimhan, CEO von Novartis, vor den Gästen eine Rede, in der er über die Bedeutung der Führungskompetenz und deren Auswirkungen sprach: «Das Wichtigste, das wir in der Welt verbessern müssen, ist Führung, unsere bei weitem wertvollste Ressource. Und wenn wir uns alle auf den Weg der Selbsterforschung und Erlangung von Führungskompetenz begeben, können wir Aussergewöhnliches erreichen», so Narasimhan.
«In Mexiko haben Umweltfragen keine Priorität. Man muss also etwas tun, die Dinge selbst in die Hand nehmen, sich nicht bevormunden lassen und die eigene Komfortzone verlassen.» - Paola Castillo Fuentes
Die Teilnahme am One-Young-World-Gipfel ist praktisch eine einmalige Berufserfahrung, die mit einer Einladung zum Weltwirtschaftsforum oder der Teilnahme an einer Podiumsdiskussion der Vereinten Nationen in Genf oder New York vergleichbar ist. Doch es sei alles andere als einfach, solch eine Einladung zu erhalten, sagt Bettina Bächtold, die zum Global Leadership Development Team von Novartis gehört und unternehmensweit Führungstrainings durchführt, in der Regel für höhere Führungskräfte.
«Die Aussicht auf die Teilnahme am Gipfel ist für unsere jungen Mitarbeitenden eine grosse Motivation – sie können sich mit Gleichgesinnten austauschen und einige der grossen Führungspersönlichkeiten der Welt treffen, sei es aus der Wirtschaft, der Politik oder der Philanthropie», so Bächtold.
«Unserem Unternehmen bietet diese einzigartige Initiative die Chance, talentierte Menschen aus aller Welt kennenzulernen, die auf unterschiedliche Weise Führungsqualitäten zeigen und die von Natur aus zielstrebig und bereit sind, ihre Zielsetzungen auf sozial verantwortliche Weise zu erreichen.»
Geeignete Mitarbeitende zu finden, sei ein schwieriges Unterfangen, räumt Bächtold ein. Die Auswahl der 40 jungen Delegierten, die Novartis auf dem Gipfeltreffen 2019 vertraten, sei keine einfache Aufgabe gewesen.
«Generell kamen alle Mitarbeitenden im Alter von 18 bis 30 Jahren infrage; es gab im Vorfeld keine Einschränkungen», so Bächtold. «Wir haben rund 750 Bewerbungen erhalten. Schon im ersten Schritt mussten die Bewerber darlegen, warum die Teilnahme am Gipfel für sie persönlich oder beruflich von Bedeutung ist und auf welche Weise sie Führungsqualitäten und aktives Engagement bewiesen haben, die auf sozialen Wandel ausgerichtet sind – sei es innerhalb oder ausserhalb unseres Unternehmens.»
Etwa 120 Mitarbeitende haben dieses erste Screening bestanden und sich für ein Leadership Assessment qualifiziert. Von den Bewerberinnen und Bewerbern mit den besten Ergebnissen wurden etwa 70 Personen interviewt und mussten ein selbst produziertes Video einreichen. Ausgehend von den Gesamtergebnissen aller vier Bewerbungsschritte wurden letztlich 40 Delegierte ausgewählt, darunter auch Castillo.
Aber nicht nur für die Kandidatinnen und Kandidaten war dies ein harter Prozess. Auch Bächtold und ihrem Team fiel es schwer, die geeignetsten Talente auszuwählen. «Novartis verfügt branchenweit über einen der stärksten Pools an talentierten Mitarbeitenden. Das macht es extrem schwierig, für den jährlichen Gipfel die richtigen Leute auszuwählen. Viele von ihnen haben uns durch ihre Aktivitäten wirklich beeindruckt, und sie verfügen über das Potenzial, sich zu starken, inspirierenden Führungskräften weiterzuentwickeln», fasst Bächtold ihre Aufgabe zusammen.
Ihr Team hatte allerdings ein klares Führungsprofil vor Augen: «Wir suchen junge Führungskräfte mit festen Überzeugungen, die bereit sind, für sich selbst zu lernen, aber auch in der Lage sind, in ihren Arbeits- und Lebensalltag neue Perspektiven einzubringen und sich nach dem Gipfel weiter zu engagieren – für das Unternehmen, aber auch darüber hinaus.»
Eine bleibende Erfahrung
Zwei Jahre nach dem Ereignis erinnert sich Castillo noch immer an den Gipfel als eines der wichtigsten Erlebnisse in ihrem bisherigen Berufsleben. Der Austausch mit ihresgleichen in London hat sie nicht nur in ihrem Einsatz für die Umwelt bestärkt, sondern ihr auch gezeigt, dass sie im Kampf für eine bessere, klimafreundliche Zukunft nicht allein ist.
«Die Gelegenheit, mit Gleichgesinnten in Kontakt zu kommen, hat mir sehr geholfen, mein Engagement für die Umwelt auszubauen. Das hat mich in meiner Überzeugung bestärkt, dass ich auf dem richtigen Weg bin», so Castillo. Die Rede von Vas Narasimhan habe ihr zusätzlichen Ansporn gegeben, auch weiterhin ihren direkten, sachlichen Stil zu pflegen, um wirklich etwas zu bewirken.
Eine Aussage von Narasimhan ist ihr immer noch im Gedächtnis: «Um Grosses zu erreichen, muss man zutiefst neugierig sein und sich selbst und seine Sichtweise immer wieder infrage stellen. Man muss anderen aufmerksam zuhören und alternativen Meinungen gegenüber offen sein, indem man das Für und Wider abwägt.»
Diese Führungseigenschaften inspirieren auch Alexandra Rupp, die sowohl 2018 als auch 2019 am One-Young-World-Gipfel teilnahm und nun die Initiativen zur Förderung künftiger Talente regelmässig unterstützt.
Anfang 2021 wirkte sie an der Organisation eines virtuellen Kongresses mit fast 900 Teilnehmerinnen und Teilnehmern mit, darunter Führungskräften und jungen Talenten. «Dahinter stand die Idee, über mögliche Projekte zu sprechen, die zur verbesserten Nachhaltigkeit von Novartis beitragen können», so Rupp, die das Unternehmen inzwischen verlassen hat.
«Wir hatten den Plan, einige der Projekte vorzustellen, an denen wir innerhalb des Unternehmens arbeiten. Wir wollten aber auch eine Diskussion anstossen und Aktionen rund um Graswurzelprojekte unserer Mitarbeitenden initiieren, die im gesamten Unternehmen umgesetzt werden könnten.»
Mehr als zwei Dutzend kleinere Projekte wurden während der zweitägigen Veranstaltung vorgestellt, erklärte Rupp und fügte hinzu, dass die Stimmung auf dem Treffen nicht nur positiv, sondern auch sehr wirkungsorientiert war.
«Eine Schlüsselbotschaft, die wir zu vermitteln versuchten, war, dass die Mitarbeitenden auch dann, wenn die Projekte nicht für die globale Einführung im Rahmen dieser Initiative ausgewählt werden, weiter an ihnen arbeiten und interne Sponsoren finden sollten, um sie zu erweitern.»
Für Rupp ist die Botschaft klar: «Dies ist eine echte Chance für alle, die mit ihrem Engagement wirklich etwas bewegen möchten. Letzten Endes liegt es an uns selbst, etwas zu verändern.»
Nirgendwo trifft diese Aussage mehr zu als im Umweltschutzbereich. Novartis hat sich das ehrgeizige Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2030 vollständig kohlendioxid-, kunststoff- und wasserneutral zu wirtschaften. Doch das kann nur gelingen, wenn alle Mitarbeitenden und Partner an einem Strang ziehen.
Mit Führungspersönlichkeiten, die ihre Versprechen einhalten und ihre Ziele im Bereich der ökologischen Nachhaltigkeit mit Nachdruck verfolgen, hat nicht nur Novartis, sondern die ganze Welt die Chance, eine Klimakrise abzuwenden, die die Katastrophen, die wir in der COVID-19-Pandemie erlebt haben, zweifellos in den Schatten stellen könnte.
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