Geduld und Mitgefühl sind bei der Arbeit mit den Patienten gefragt.
Dieser Artikel wurde ursprünglich im August 2015 publiziert.
Publiziert am 05/06/2020
Janine Reichenbach hält für einmal kurz inne, stellt sich in eine Ecke des Raums und beobachtet die Pflegenden aufmerksam bei ihrer Arbeit. Es ist Mittagszeit, und es herrscht ungewöhnlich viel Betrieb auf der Isolierstation für Stammzelltransplantationen des Universitäts-Kinderspitals Zürich, das hier liebevoll Kispi genannt wird. Das Essen für die Patienten wird gebracht und wieder abgeholt, Pfle-gende eilen mit den Medikamenten herbei. Unterdessen macht Tayfun Güngör, Leiter der Abteilung Stammzelltransplantation, die Runde, spricht kurz mit den kleinen Patienten und widmet sich den besorgten Eltern. Doch Janine Reichenbachs Pause währt nicht lange. Nach einigen Augenblicken klingelt das Telefon.
Freizeit oder entspannende Wochenenden sind für Janine Reichenbach selten. Die Assistenzprofessorin für pädiatrische Immunologie an der Universität Zürich und Co-Leiterin der Abteilung Immunologie am Kinderspital Zürich ist fast immer im Dienst. Entweder kümmert sie sich als Ärztin am Kispi um kranke Kinder, forscht mit ihrem Team an der Uni nach neuen Behandlungsmethoden oder gibt Studenten Unter-richt. Ihr Hauptaugenmerk gilt der Septischen Granulomatose, einer seltenen, durch einen oder mehrere Gendefekte ausgelösten Immunabwehrkrankheit, die Janine Reichenbach mithilfe einer von ihr mit vorangetriebenen Gentherapie behandelt.