Hohe Standards
Lange Tradition
Eigenverantwortung
Ein in den Regenbogenfarben leuchtender Kristall bei Nacht: die Novartis Knowledge City in Hyderabad.
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Architektur mit nachhaltigem Innenleben

Bei der Entwicklung und Produktion neuer Arzneimittel misst Novartis dem Strom- und Wasserverbrauch sowie der Heizungstechnologie grosse Bedeutung bei. Ähnlich viel Aufmerksamkeit widmet man auch dem Bau und der Instandhaltung der zahlreichen Bürogebäude, Labors und Produktionsanlagen. Dort sind weltweit mehr als 100 000 Mitarbeitende beschäftigt.

Text von Goran Mijuk

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Der Novartis-Campus in Schanghai. Neben Elementen der traditionellen chinesischen Architektur zeichnet sich der Komplex durch ein topmodernes Energiekonzept aus.

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Publiziert am 29/09/2020

Tagsüber glänzt sie wie ein glitzernd blauer Diamant, nachts wie ein regenbogenfarbener Kristall: Die Zentrale von Novartis im indischen Hyderabad ist ein imposantes Stück Architektur mitten in der Skyline der Grossstadt. Die wahre Schönheit des glänzenden Monoliths liegt jedoch nicht in dessen eindrucksvollem Äusseren. Was zählt, sind die inneren Werte, so wie bei den vielen neuen Büro- und Laborgebäuden und Produktionsanlagen von Novartis.

«Als wir 2013 mit dem Bau des Komplexes in Hyderabad begannen, wollten wir nicht nur ein topmodernes Gebäude für unsere schnell wachsende Belegschaft in Indien bauen», so Facility-Manager Jagadeesh Kumar, dem die Betreuung des Gebäudekomplexes – der sogenannten Novartis Knowledge City – obliegt. «Wir wollten ein modernes, nachhaltiges Arbeitsumfeld schaffen, das höchsten Umweltstandards genügt.»

Zwar wurde viel Wert auf das architektonische Design des Gebäudes gelegt, das mittlerweile zu einem Wahrzeichen der zentralindischen Stadt geworden ist. Vorrangig ging es jedoch darum, für die rund 6000 Mitarbeitenden eine energieeffiziente Arbeitsstätte zu bauen. Die hier Beschäftigten erbringen für Novartis vielfältige Leistungen in den Bereichen Forschung, Entwicklung und Produktion.

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Aussenansicht des Gebäudes Virchow 16 auf dem Novartis-Campus in Basel, entworfen vom indischen Architekten Rahul Mehrotra.

Hohe Stan­dards

«Der Bau zeichnet sich durch die Nutzung modernster, umweltfreundlicher Technologien aus und verfügt beispielsweise über ein intelligentes Kühlsystem und LED-Beleuchtung», so Kumar, der einige der technischen Highlights des Gebäudes erläutert. «Zudem haben wir Solarmodule angebracht, die pro Jahr mehr als 100 000 Kilowatt umweltfreundliche Energie liefern. All dies hat dazu beigetragen, dass wir die höchste Energiezertifizierung erhalten und damit Modellcharakter für andere Bürogebäude in Hyderabad und ganz Indien haben.»

Die Novartis Knowledge City wurde vom Indian Green Building Council, einer unabhängigen Organisation, die die Nachhaltigkeit neuer Gebäude bewertet und dem World Green Building Council angehört, als LEED-Platinum-Gebäude klassifiziert, was der höchsten Nachhaltigkeitsstufe entspricht. Vor einigen Jahren wurde der Shanghai Campus von Novartis für die intelligente Nutzung von Energie und Ressourcen mit derselben Auszeichnung bedacht.

Darüber hinaus erhielten weitere Neubauten und Komplexe ähnlich hohe Auszeichnungen, darunter der Novartis Forschungscampus in Cambridge, Massachusetts, sowie weitere Gebäude in den USA, in Mexiko, Panama und Kolumbien.

 «Angesichts unserer ehrgeizigen Umweltziele sind wir bestrebt, in unserem Unternehmen höchste Gebäudequalität zu erreichen», so Irina Stefanova, Leiterin der globalen Funktion Real Estate and Facility Services von Novartis. «Dabei ist nicht nur an die am besten geeigneten Materialien sowie umweltfreundliche Energien zu denken. Um den Pendelverkehr zu minimieren und die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel zu fördern, ist nicht zuletzt die sorgfältige Standortwahl ein wichtiger Aspekt.»

Der Komplex in Hyderabad ist beispielsweise mit öffentlichen Verkehrsmitteln gut erreichbar. Zudem stellt die Unternehmensführung am Standort Elektrobusse für die Mitarbeitenden bereit. Dieser Service soll nun ausgeweitet werden, da die Nachfrage steigt. Das Parkhaus des Gebäudes ist zudem mit mehr als 60 Ladestationen für Elektroautos ausgestattet. Sie sind in ganz Indien, wo die Luftverschmutzung in den Städten ein grosses Problem darstellt, auf dem Vormarsch.

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Normalerweise finden sich in Büros klassische Topfpflanzen. Im Virchow 16, auf dem Campus in Basel, hat man sich von dieser Idee verabschiedet. Die Grenzen von Innen und Aussen fliessen ineinander.

Lan­ge Tra­di­ti­on

Das Thema Umweltschutz ist bei Novartis nicht neu. Schon seit fast 20 Jahren ist das Unternehmen Vorreiter hoher ökologischer Gebäudestandards. Vor Kurzem hat sich Novartis neue Zielvorgaben gesetzt, um bis 2025 CO2-neutral und bis 2030 kunststoff- und wasserneutral zu wirtschaften.

Als man 2001 beschloss, den Hauptsitz in Basel neu zu bauen, der zum damaligen Zeitpunkt ein herkömmlicher Produktionsstandort mit rauchenden Schornsteinen, einem geschäftigen Flusshafen und einer Bahnanbindung war, arbeitete man mit dem italienischen Architekten und Stadtplaner Vittorio Magnago Lampugnani zusammen, um einen umweltfreundlichen Campus zu schaffen.

Im Gegensatz zu einem amerikanischen Universitätscampus, der sich in der Regel ausserhalb der Innenstadt befindet, hatte Lampugnani die Vision eines in die Stadt integrierten, urbanen Learning-Centers. Der italienische Architekt legte grossen Wert auf Qualität und ästhetische Wirkung der einzelnen Gebäude. Die Büro- und Laborgebäude in Basel wurden von weltweit renommierten Architekten wie Frank O. Gehry, David Chipperfield und dem Basler Architektenduo Herzog & DeMeuron entworfen. Lampugnani setzte sich aber auch intensiv für die Nachhaltigkeit ein.

In seinem Masterplan legte Lampugnani des Weiteren nicht nur Wert auf die Nutzung umweltfreundlicher Energie, sondern auch auf freie Plätze und natürliche Lebensräume, um ein Gleichgewicht zwischen Natur und Industrie herzustellen. Unter anderem regte er an, Parks und Wäldchen anzulegen, die von den Mitarbeitenden auf dem Novartis-Campus als Begegnungs- und Erholungsbereiche ausserhalb der Büros genutzt werden können.

«Im Rahmen der Bauarbeiten am Campus, bei denen wir die in der Schweiz geltenden strengen Bauvorschriften befolgten, pflanzten wir ausserdem mehr als 2000 Bäume in mehreren Parks auf dem Campus», so Stefanova. «Mit diesem Konzept haben wir nicht nur grüne Erholungszonen für unsere Mitarbeitenden geschaffen. Die Grünflächen dienen darüber hinaus als Kohlenstoffsenken im Kleinformat, die dazu beitragen, die CO2-Emissionen zu reduzieren.»

Grüne Einstellung

In den vergangenen 15 Jahren hat Novartis mehrere umfangreiche Kohlenstoffsenken in aller Welt geschaffen. So wurden in Ländern wie Argentinien, China und Mali rund 15 Millionen Bäume gepflanzt. Auch die eigenen Mitarbeitenden werden dazu angehalten, sich um die Umwelt zu kümmern und eigene Projekte voranzubringen, die das Unternehmen und die Städte und Gemeinden, in denen Novartis tätig ist, nachhaltiger machen.

In Basel hat eine Gruppe von Mitarbeitenden das sogenannte Green Team gegründet. Dieses hat verschiedene Initiativen gestartet, beispielsweise zur Vermeidung von Einwegplastik am Standort. Mitarbeitende in Hyderabad haben ihrerseits mehrere Initiativen angestossen, um das Umweltbewusstsein im Unternehmen und in der Stadt zu fördern, wie Sona Saptarshi, die Leiterin des Bereichs Health, Safety and Environment in Hyderabad, erläutert.

«Bei diesen Initiativen geht es nicht nur darum, bei unseren Mitarbeitenden ein Umweltbewusstsein zu schaffen, sondern ihnen auch die Gelegenheit zu geben, dazuzulernen und die gewonnenen Erkenntnisse mit nach Hause zu nehmen, um auf diese Weise der gesamten Gemeinschaft zu helfen», so Saptarshi. Dabei verweist sie auf Initiativen wie das Sammeln von PET-Flaschen und die Vermeidung von Plastiktüten am ganzen Standort.

Die Mitarbeitenden begrüssen solche Aktionen. Am «Plant the Future Day» beispielsweise kauften über 1000 Mitarbeitende in Hyderabad Baumsetzlinge, um diese an ihrem Wohnort einzupflanzen. Bei einer weiteren Initiative bemalten mehr als 1000 Mitarbeitende mitgebrachte Baumwolltaschen, die sie nun statt Plastiktüten beim Einkaufen verwenden. In einem anderen Workshop erfuhren die Teilnehmer, wie man aus Küchenabfällen Kompost herstellt, der zu Hause im Miniaturgarten Verwendung findet.

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Ei­gen­ver­ant­wor­tung

Inzwischen gibt es an anderen Standorten ähnliche Initiativen. In der indonesischen Hauptstadt Jakarta zum Beispiel haben die Mitarbeitenden aus den Kantinen sämtliche Trinkhalme, Deckel und Einwegbehälter aus Kunststoff verbannt. Ein weiteres Beispiel ist Nürnberg, wo PET-Flaschen durch Getränkestationen und Gläser ersetzt wurden. «Energieeffizienz und erneuerbare Energiequellen sind wichtige Schwerpunkte unserer Immobilien- und Facility-Services-Strategie. Dazu zählen auch der Bau von Anlagen für die geothermische Energiegewinnung und die Beteiligung an modernsten Windkraftanlagen in Form von Stromabnahmeverträgen», so Irina Stefanova. «Ein wichtiger Aspekt unserer Bemühungen ist nicht zuletzt das aktive Engagement unserer Mitarbeitenden für diese Ziele.»    

Durch diese Form der Eigenverantwortung, die seit 2018 stärker gefördert wird, gestaltet Novartis ihre Umweltschutzbemühungen dynamischer und will das Vertrauen der Menschen in den Städten und Gemeinden gewinnen, in denen das Unternehmen tätig ist.  

«Wir sind davon überzeugt, dass alle bei Novartis einen Beitrag zum Erfolg unserer Umweltschutzstrategie leisten können», so Stefanova. «Unsere Gebäude dienen nicht nur als schöne Hüllen, in denen Menschen arbeiten. Vielmehr sind sie Orte, an denen unsere Mitarbeitenden sich bestmöglich entfalten und zum Erfolg der Gemeinschaft beitragen können.» 

In Hyderabad stösst diese Botschaft unter den Mitarbeitenden auf offene Ohren. Viele sind nicht nur stolz darauf, in einem der eindrucksvollsten Bauwerke der Stadt zu arbeiten, sondern unterstützen auch aktiv ihre Wohnviertel, damit diese umweltfreundlicher und nachhaltiger werden.

2019, vor dem Ausbruch der Coronavirus-Pandemie, nahmen unter anderem mehrere Mitarbeitende von Novartis sowie Vertreter anderer Organisationen an einer grossen Aufräumaktion in der Nähe des Langar-Houz-Sees teil. Einer der teilnehmenden Mitarbeitenden äusserte sich auf Yammer, der Social-Media-Plattform des Unternehmens, wie folgt: «Eine solche Aktion macht wirklich Mut ... Ich warte schon auf die nächste dieser Art!!!!» Ist die Coronakrise erst einmal vorbei, bewirken solche Aktionen in Hyderabad und an anderen Standorten von Novartis sicherlich noch viel Positives.

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