Marty Lefkowitz: Zuhören schafft neue Möglichkeiten.
Publiziert am 20/09/2023
Börje Haraldsson, früher als Wissenschaftler an den Novartis Institutes for BioMedical Research (NIBR) tätig, konnte sich keinen anderen Ansprechpartner als Marty Lefkowitz vorstellen, als er seinen Kollegen 2017 anrief, um über einen innovativen Wirkstoff zu sprechen, der möglicherweise in klinischen Studien getestet werden könnte.
Seine Wahl fiel deshalb auf Lefkowitz, weil sie beide Nephrologen waren und Novartis damals über keine gesonderte Abteilung für die Entwicklung von Nierenmedikamenten verfügte. «Als Nierenspezialisten kannten wir uns aus früheren Begegnungen», so Lefkowitz. «Und das war wohl eigentlich der Hauptgrund, warum er mich angerufen hat, um seine Idee zu besprechen.»
Lefkowitz brauchte nicht lange, um die Bedeutung dessen zu begreifen, was Haraldsson anzubieten hatte – einen neuen Wirkstoff, der in Teile des Immunsystems eingreifen konnte und bei der Behandlung von Nierenerkrankungen und anderen Krankheiten potenziell wirksam zu sein schien.
Lefkowitz, der am Novartis Campus im US-amerikanischen East Hanover im Bereich klinischer Studien arbeitet, reiste nach Basel, um mit Haraldsson und dem Forscherteam, das in den vergangenen Jahren am Wirkstoff gearbeitet hatte, die Idee zu vertiefen.
«Nach dem Gespräch in Basel habe ich das Projekt meinen Kolleginnen und Kollegen aus dem Bereich Global Drug Development (GDD) vorgestellt, die die Idee wegen ihres wissenschaftlichen und auch medizinischen Wertes relativ schnell aufgriffen», so Lefkowitz. «Das Projekt war wie ein Katalysator für eine neue Art der Zusammenarbeit.»
Aufbau einer neuen Struktur
Das Gespräch der beiden Nephrologen veranlasste Novartis, ein neues Projekt im Bereich Nierenerkrankungen zu starten. Es hatte auch weit darüber hinausreichende Auswirkungen, da das Unternehmen begann, neue Schnittstellen aufzubauen, um Forschungs- und Entwicklungsteams besser aufeinander abzustimmen und die Zusammenarbeit zu intensivieren.
Bis zu diesem Zeitpunkt konzentrierten sich die meisten Forschungsarbeiten bei NIBR hauptsächlich auf die Wirkstofferforschung im Rahmen pharmazeutischer Wissenschaft und weniger auf die Vorbereitung der vielen nachfolgenden Schritte, die notwendig sind, um einen neuen Wirkstoff erfolgreich in die klinische Praxis zu bringen und den komplexen Entwicklungs- und Vermarktungsprozess zu durchlaufen.
Dank der initialen Verbindung zwischen Lefkowitz und Haraldsson entwickelte sich ein offenes Gespräch zwischen den beiden Forschungsgruppen. Dies ermöglichte es, Studien in die Forschungsarbeit und in die Arbeit im Bereich der translationalen Medizin bei NIBR einzubeziehen, und vermochte die Entwicklung des Arzneimittels zu fördern und es schneller in die klinische Praxis zu bringen.
Zu diesem Zweck baute Novartis unter anderem das heutige Global Program Team auf – ein divisionsübergreifendes Entscheidungsgremium, das die klinische Entwicklung eines Wirkstoffs überwacht und an dem auch Kollegen von GDD und NIBR beteiligt sind.