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Publiziert am 06/04/2022

Liebe Leserin, lieber Leser

Das Verhältnis zwischen Pharmaindustrie und Bevölkerung hat sich im Lauf der Geschichte immer wieder gewandelt, hat historische Höhen, aber auch Tiefen durchlebt – vor allem hier in Basel. In den letzten Jahren konnte man jedoch wieder eine spürbare Verbesserung erkennen, nicht zuletzt aufgrund der Bedeutung der Industrie während der Coronakrise. Doch die Pharmaindustrie hat weiterhin damit zu kämpfen, dass sie aufgrund ihrer hohen Komplexität viele Leute nur schwer erreicht. Dies wollen wir ändern.

Mit dem Novartis Pavillon vor den Toren des Campus wollen wir die Kommunikation verbessern und Raum für einen echten Dialog öffnen. Wir wollen mit dem Pavillon eine Plattform schaffen, die einen intellektuellen Austausch zwischen Industrie und Bevölkerung ermöglicht, um die vielen Schattierungen zu diskutieren, die in den schnellen Alltagsdebatten oft untergehen können. So lässt sich in Zukunft gegenseitiges Verständnis und Vertrauen weiter stärken.

Vor 20 oder 30 Jahren wäre der Pavillon mit seinem Konzept eines gesellschaftlichen Dialogs in dieser Form nicht denkbar gewesen. Die gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Verhältnisse waren zu dieser Zeit zwar längst aufs Engste miteinander verwoben und Kontakte wurden auf allen Ebenen gepflegt. Doch das kulturelle Verständnis war ein anderes. Die Beziehung zwischen Industrie und Gesellschaft war eher ein Neben- als ein Miteinander. Es wurden Informationen ausgetauscht, aber nach gemeinsamen Lösungen wurde nur in geringem Mass gesucht.

Dies hat sich in den vergangenen Jahren aufgrund mehrerer Entwicklungen grundlegend geändert, die sowohl gesellschaftlicher, technologischer wie auch kultureller Natur sind. Die Digitalisierung hat die einst klaren Grenzen zwischen den Unternehmen und ihrer Umwelt verwischt. Und der gesellschaftliche Ruf nach stärkerer Partizipation und Einbindung ist unüberhörbar. Auch kulturell hat sich Novartis in den vergangenen Jahrzehnten gewandelt, nicht zuletzt aufgrund der massiven sozialen Veränderungen und des intensiven Dialogs mit unseren zahlreichen Anspruchsgruppen.

Zudem verlangen die grossen Herausforderungen unserer Zeit wie der Klimawandel, der Kampf gegen die Diskriminierung von Randgruppen oder die Bestrebungen zur Verbesserung des weltweiten Zugangs zu lebenswichtigen Medikamenten, dass alle gesellschaftlichen Akteure kooperieren. Unternehmen, Behörden, politische Parteien, Nichtregierungsorganisationen und andere Anspruchsgruppen müssen das Miteinander suchen, um diese grossen und wichtigen Ziele zu erreichen.

Der Pavillon steht dabei als eine Art symbolische Speerspitze, die natürlich nicht für sich in Anspruch nimmt, Lösungen für all diese Herausforderungen zu finden. Er soll ein Ort sein, an dem der Austausch gelebt wird und der für die Werte steht, für die sich Novartis einsetzt. Ein Gremium aus internen und vor allem auch externen Experten wird sich um die Themensetzung des Novartis Pavillon kümmern und sicherstellen, dass der Fokus auf dem Dialog zwischen Gesellschaft und Industrie im Zentrum steht.

Zum Pavillon gehört eine wichtige interaktive Ausstellung, mit der wir der Bevölkerung die Relevanz, aber auch die hohe Komplexität der Industrie näherbringen wollen. Auch ein neuer Teil des Schullabors wird im Gebäude untergebracht sein und Schülerinnen und Schülern künftig erlauben, sich praktisches und theoretisches Wissen an einem Ort spielerisch anzueignen.

Für Novartis, die auf eine Unternehmensgeschichte von über 250 Jahren zurückblicken kann, die ohne die Stadt Basel und die Schweiz undenkbar wäre, bedeutet der Pavillon auch ein Bekenntnis zu unserem Standort. Immer wieder ist in der Vergangenheit daran gezweifelt worden, dass wir uns dem Quartier St. Johann stark verbunden fühlen. Auch die Campusöffnung wurde zum Anlass für Spekulationen genommen, wir würden uns hier auf Raten verabschieden.

Dem ist aber nicht so. Im Gegenteil. Novartis entwickelt sich weiter und sucht den Austausch und die Zusammenarbeit mit ihren Partnern. Auch wenn wir heute in einer Welt leben, die mit der Digitalisierung neue und leichtere Formen der Kommunikation erlaubt, bleibt der persönliche Kontakt ein unabdingbares Element der Zusammenarbeit, denn er fördert gegenseitiges Verständnis und Vertrauen – zwei fundamentale Werte, für die der Pavillon steht.

In dieser Spezialausgabe des live-Magazins wollen wir Ihnen einen ersten Einblick in den Novartis Pavillon vermitteln, seine Entstehungsgeschichte nachzeichnen sowie die Vision, für die er steht, näherbringen und – nicht zuletzt – Ihnen auch die Menschen vorstellen, die dieses Projekt umgesetzt und ermöglicht haben. Ich wünsche Ihnen viel Vergnügen beim Lesen und freue mich schon heute, wenn Sie uns bald besuchen und ich mit vielen von Ihnen ins Gespräch kommen kann.

Matthias Leuenberger

Länderpräsident Novartis Schweiz

"Hier Live. N°10 als PDF downloaden!"

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