Kollaborative Umgebung
Ein Gespür für die gigantischen Möglichkeiten
Tech Hub als Erfolgsbeispiel
Anziehungspunkt für Teams
Oculus Quest All-in-One VR Headset
Wissenschaft
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Ideen zum Leben erwecken

The Garage ist eine neue kollaborative Arbeitsumgebung auf dem Campus in Basel, wo Kolleginnen und Kollegen innovative Ideen entwickeln und in die Praxis umsetzen können. 

Text von Doris Horn, Fotos von Laurids Jensen

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The Garage auf dem Basler Campus ist etwas unkonventionell für Novartis, aber die Ingenieure mögen das lockere Ambiente.

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Publiziert am 12/04/2021

Vor rund drei Jahren schufen Hugo Avila und sein Kollege William Foley auf dem Novartis Campus in Basel den Tech Hub als einen Ort, der Mitarbeitende zu neuen Ideen inspiriert. Heute leitet Hugo Avila ein Projekt der IT-Einheit Applied Technology Innovation zum Aufbau von The Garage, einer Art Hobbyraum für Spitzeningenieure.   

Das Projekt ist auf die ergebnisorientierte Mentalität der Technologen bei Novartis zugeschnitten. Es ist beseelt vom Geist grosser Techunternehmen, die oft in einer kleinen Garage ihren Anfang nahmen. An diese Tradition wollte das Team anknüpfen und einen Gemeinschaftsraum schaffen, in dem digitale technologische Lösungen zum Leben erweckt werden.      

«Arbeitsumgebungen, in denen Software- und Hardwareingenieure der ganzen Firma sich gegenseitig anfeuern können, sind aus unserer Sicht eine wichtige Triebfeder der digitalen Transformation. Wir haben begeisterten Support aus der Belegschaft und dem Management erhalten», berichtete Hugo Avila dem live-Magazin Mitte März 2019, als The Garage gerade den letzten Schliff erhielt. Avila hoffte, der im Food Tower des Campus untergebrachte Arbeitsraum werde den Weg für wichtige Innovationen ebnen.   

Rund sechs Monate später ist The Garage heute ein Ort hoher Aktivität. Die Ausstattung umfasst einen 3D-Drucker, VR-Headsets sowie nützliche Werkzeuge wie etwa einen Lötkolben. Seit der Eröffnung im Juli wird hier tatkräftig an Innovationen gearbeitet.

Kol­la­bo­ra­ti­ve Um­ge­bung

Unter den ersten Nutzern des Arbeitsraums waren Moritz Freidank und Damir Bucar, beide Softwareingenieure und Spezialisten für maschinelles Lernen. Sie entwickeln und testen hier maschinelle Lernalgorithmen für ein Projekt namens Adverse Events Brain. Der Algorithmus soll soziale Medien und andere Kanäle nach Meldungen zu unerwünschten Wirkungen von Novartis-Produkten durchforsten. Heute werden diese Meldungen noch manuell recherchiert.   

Das Ziel des Projekts ist, den manuellen Aufwand um 90 Prozent zu senken und Kosten einzusparen. «The Garage ist eine tolle Umgebung für eine informelle, fruchtbare Zusammenarbeit. Nicht nur mit den Kollegen des Projektteams, sondern auch mit anderen Experten – wir lernen ständig voneinander», berichtet Moritz Freidank.    

Neben ihm sitzt Catalin Stanculescu, der auf dem Gebiet Natural Language Processing und Spracherkennung arbeitet. Er pflichtet Moritz Freidank bei: «Wir kommen viel schneller voran, wenn wir voneinander lernen und unsere Ideen sofort testen können.» Gerade hilft er dem Kollegen bei der Fehlerbehebung für seine Cloud-Computing-Umgebung.   

Ein weiterer Nutzer der ersten Stunde ist Larry da Ponte. Er testet hier den Prototypen eines Infrarot-Array-Sensors, den er selbst entwickelt hat. Der Sensor namens Grid Eye kann Wärmebilder in Echtzeit übertragen. Er sammelt Daten wie etwa die Personenanzahl in einem Raum und sendet diese zur Weiterverarbeitung an einen Dienst für das Internet der Dinge (IoT).   

«Wir untersuchen verschiedene Themen für das Internet der Dinge. Infrarot-Sensoren zur Erkennung von Wärmesignaturen sind da ein interessantes Testobjekt. Wenn wir Standards für IoT-Dienste entwickeln, können wir die Prozesse zunehmend automatisieren», erklärt Larry da Ponte. Der Grid-Eye-Sensor hilft, solche Standards für technische IoT-Dienste zu definieren und ihre Einhaltung zu kontrollieren.   

Da Ponte erwartet, dass IoT-Dienste künftig eine immer wichtigere Rolle im Alltag spielen und dass Novartis sie nutzen kann, um effizienter zu werden. Laut der IT-Beratung Gartner werden bis zum Jahr 2020 mehr als 26 Milliarden Geräte in einem gigantischen Netzwerk miteinander «sprechen» können. «Bei diesem Thema wollen wir mit von der Partie sein. Allerdings stehen wir noch ganz am Anfang», folgert da Ponte.

Ein Ge­spür für die gi­gan­ti­schen Mög­lich­kei­ten

Hugo Avila nutzt The Garage auch selbst. Er leitet ein Gemeinschaftsprojekt mit Novartis Technical Operations und HR, für das er die neuesten Technologien im Bereich Virtual Reality und Augmented Reality testet. Das Projekt zielt auf einen flächendeckenden Einsatz von VR und AR bei Novartis ab.    

Auch Abhi Verma hofft als Leiter des ATI-Teams, dass The Garage ihre Mission erfüllt und Mitarbeitende diese kreative Arbeitsumgebung nutzen, um Ideen in die Tat umzusetzen. «Wir wollen keine fertigen Lösungen vorsetzen und den Kollegen sagen, was sie zu tun haben. Unser Ziel ist eher, die Kolleginnen und Kollegen für die gigantischen Möglichkeiten zu sensibilisieren.»  

«Ein Beispiel ist unser Demoroboter für die Blockchain-Technologie im Supply Chain Management, den wir aus Legosteinen gebaut haben», sagt er und zeigt auf einen Lego-Roboter. «Wir wollen das Gemeinschaftsgefühl stärken und veranstalten kleine technische Schulungen. So können wir etwas dafür zurückgeben, dass wir diesen Raum nutzen dürfen.»

Tech Hub als Er­folgs­bei­spiel

The Garage steckt zwar noch in den Kinderschuhen, aber sie hat gute Aussichten auf Erfolg, wie das Beispiel des Tech Hub zeigt. Diese Arbeitsumgebung wurde vor drei Jahren geschaffen und ist heute ein beliebter Treffpunkt. Viele Kollegen in Basel schätzen diesen Arbeitsraum, da er speziell auf die Bedürfnisse der Anwender zugeschnitten ist.  

Die einzigen fest installierten Gegenstände im Tech Hub sind eine S-förmige Bank und grosse Computerbildschirme an den Wänden. Alles andere ist frei beweglich und kann nach Bedarf angepasst werden.

Alle Bereiche im Tech Hub sind nach ihrer Funktion benannt. So treffen sich Kollegen im Bereich Blue Sky zum Brainstorming und testen spekulative Ideen, und Cloud 9 ist dafür ausgestattet, neue Technologien auf potenzielle Einsatzbereiche und mögliche Anwendungen bei Patienten zu untersuchen.

An­zie­hungs­punkt für Teams

Genutzt wurde der Tech Hub bisher etwa vom Team des Projekts Genesis Labs sowie von Gruppen aus Medical Affairs, Global Drug Development und IT.    

Diese Teams haben hier zahlreiche neue Technologien getestet, darunter einen Sensor zur Befestigung an Inhaliergeräten, um etwa Asthmapatienten das Leben zu erleichtern. Ein weiteres Beispiel ist eine netzwerkfähige Tablettendose, die Patienten dabei helfen soll, ihre Medikamente regelmässig einzunehmen.  

«Der Tech Hub hat sich zu einem sehr lebendigen Ort entwickelt. Die Teams halten hier äusserst kreative Meetings ab, die auf Höchstleistungen abzielen», erklärt Hugo Avila. «Der Tech Hub wurde vor allem für das Brainstorming geschaffen. Im Gegensatz dazu ist The Garage eine Umgebung, in der die Teams buchstäblich in Handarbeit ihre Ideen entwickeln.»   

Ob Hugo Avilas Garage genauso berühmt wird wie diejenige, in welcher einst Hewlett Packard geboren wurde, bleibt abzuwarten. Die Euphorie zum Start verspricht jedenfalls, dass sie ein wichtiger Ort zur Umsetzung neuer Ideen werden kann.

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