Forscher von Novartis und dem FMI bereiten eine Probe vor, die später im Kryo-Elektronenmikroskop analysiert wird.
Publiziert am 02/11/2020
Es war ein grosser Tag für die Wissenschaft und ein besonderer Moment für die Schweiz, als Jacques Dubochet aus dem kleinen Städtchen Morges 2017 den Nobelpreis für Chemie erhielt.
Gemeinsam mit Joachim Frank und Richard Henderson, mit denen er sich die Auszeichnung teilt, hatte der emeritierte Professor der Universität Lausanne in jahrelanger harter Arbeit den Grundstein für die Kryo-Elektronenmikroskopie gelegt.
Bei der Kryo-EM, wie sie unter Wissenschaftlern bezeichnet wird, handelt es sich um ein neues Bildgebungsverfahren, das beeindruckende Detailaufnahmen von komplexen molekularen Strukturen wie Proteinen liefert.
Den Nobelpreis für Dubochet und seine Kollegen hatte man schon seit einigen Jahren erwartet, da sich die Auflösung und somit die Bildqualität innerhalb kurzer Zeit enorm verbessert hatte.
Noch vor zehn Jahren waren die mithilfe der Kryo-EM entwickelten Bilder von Proteinen völlig verschwommen und wurden von Insidern oft als «Kleckse» abgetan.
Doch rasante Fortschritte in der Digitaltechnologie und deutlich leistungsfähigere Kameras ermöglichten bald 3-D-Bilder in atemberaubender Schärfe und Einblicke in die Schönheit der Natur von bisher nie da gewesener Klarheit.
Frühere Verfahren wie die Protein-Kristallografie und die Kernspinresonanzspektroskopie, die als das Nonplusultra gegolten hatten, verblassten regelrecht im Vergleich zur neuartigen Kryo-EM.
Forscher rund um den Globus konnten ihre Begeisterung kaum zügeln.