
Alexandra Cossio Duque hat ihre Karriere der Erforschung von Infektionskrankheiten gewidmet. Im Jahr 2020 absolvierte sie ein Stipendium an den Novartis Institutes for BioMedical Research in Basel, Schweiz, um zu verstehen, wie Pharmaunternehmen Forschung und Entwicklung für neue, patientenspezifische Medikamente betreiben. Heute arbeitet Alexandra für das Internationale Zentrum für medizinische Forschung und Ausbildung (CIDEIM), ein unabhängiges biomedizinisches Forschungszentrum in Cali, Kolumbien. CIDEIM unterstützt auch den Aufbau von Kapazitäten für die Behandlung von Infektionskrankheiten und die Suche nach Lösungen für Gesundheitsprobleme, die typischerweise unterversorgte Bevölkerungsgruppen im ländlichen Kolumbien betreffen. Doret behindern Armut, schlechte Infrastruktur, Vertreibung der Bevölkerung und Misstrauen gegenüber der modernen Medizin den Zugang zur Gesundheitsversorgung.

Die Berge im Westen Kolumbiens sind abgelegen und wunderschön. Doch in den bewaldeten Hängen sind Insekten versteckt, die Parasiten übertragen, die für Krankheiten wie die kutane Leishmaniose (CL) verantwortlich sind - die häufigste Form der Leishmaniose mit bis zu 1,3 Millionen neuen Fällen pro Jahr weltweit. CL ist zwar nicht tödlich, verursacht aber Hautläsionen und Narben, die zu sozialer Stigmatisierung und wirtschaftlichen Schwierigkeiten für die Patienten führen können.

Die gängigste Methode zur Behandlung der CL erfordert in der Regel 21 aufeinanderfolgende Tage mit intramuskulären Injektionen in einem Krankenhaus oder einer Klinik. Die Patienten müssen engmaschig überwacht werden und benötigen während sechs Monaten Nachsorgetermine. Die schwierige Natur dieser Behandlungen und ihre wirtschaftlichen Auswirkungen führen dazu, dass sich die Menschen oft gegen eine Behandlung entscheiden oder die Nachsorge nicht abschliessen. Alexandras Arbeit konzentriert sich auf die Entwicklung neuer Alternativen, die einfach und sicher zu Hause selbst verabreicht werden können.
Foto: Eine medizinische Fachkraft misst die Grösse der abgeheilten CL-Läsion eines Patienten.

Während ihres Stipendiums bei Novartis und ihrer anschliessenden Arbeit im ländlichen Kolumbien lernte Alexandra, dass die Entwicklung von Medikamenten für Patienten, die sie am dringendsten benötigen, ein Verständnis für die Realitäten ihres täglichen Lebens erfordert. "Die meisten der Patienten in meinen Studien müssen stundenlang laufen, um eine Klinik zu erreichen und behandelt zu werden... sie können es sich nicht leisten, ihre Arbeit zu vernachlässigen oder ihre Kinder zu Hause zu lassen", sagt sie.
Bild: Oscar Armando Wazorna steht mit seiner Frau Alba Rosa und seinem Sohn Junior auf einem Hügel in der Nähe seines Hauses in Santa Cecilia, Kolumbien. Junior erholte sich von der CL, die eine bleibende Narbe in seinem Gesicht hinterliess. Nach der Erkrankung seines Sohnes begann Oscar, sich ehrenamtlich an den Bemühungen von CIDEIM zur Erforschung, Vorbeugung und Behandlung von CL in der Region zu beteiligen.

Alexandra sagt, dass Partnerschaften zwischen pharmazeutischen Unternehmen, Forschungszentren, Organisationen des öffentlichen Gesundheitswesens und lokalen Gemeinschaften von entscheidender Bedeutung sind, um neue Behandlungsmethoden zu entwickeln und die Auswirkungen vernachlässigter tropischer Krankheiten zu bekämpfen.
Foto: Alexandra arbeitet mit lokalen Gesundheitsfachleuten wie Eyder Cuesta (links), hier vor einer Klinik in Santa Cecilia, Kolumbien.

Eine Gruppe von Frauen aus einer indigenen Gemeinschaft bei einem Gesundheitsworkshop in der Nähe von Santa Cecilia, Kolumbien. Die Workshops dienen dem Aufbau von Beziehungen zu ansonsten isolierten Bevölkerungsgruppen und bieten Informationen über die Prävention, Diagnose und Behandlung von Infektionskrankheiten.