Herstellung fester Darreichungsformen im Hochschermischer und im Wirbelschichttrockner im WST-222.
Publiziert am 24/07/2023
Der Einstieg bei Ciba-Geigy war gleichzeitig ein Abstieg für Monika Stocker, wenn auch nur geografisch. Im Winter 1986/87 hatte sie noch hoch oben in den Flimser Bergen als Serviceangestellte gearbeitet, immer an der frischen Luft und ständig auf den Beinen. Wieder zurück im Flachland sass sie dann acht Stunden am Tag im fensterlosen Untergeschoss des Baus 110 im Werk Stein, wo rund 50 Frauen Ampullen kontrollierten.
«Das mache ich höchstens ein halbes Jahr», sagte sie am Abend nach dem ersten Arbeitstag. «Immer nur sitzen, das halte ich nicht aus.» Auch im Betrieb merkte man schnell, dass Monika Stocker lieber auf den Beinen ist. So kam es, dass sie bereits nach zwei Monaten in die Reinraum-Abfüllung der Kontaktlinsenpflegemittel wechseln konnte, und zwei Jahre später gelang ihr dann auch der Aufstieg in den ersten Stock, wo die Abfüllanlagen für Ampullen stehen. Nach einigen betriebsinternen Kursen und Aufgaben in verschiedensten Bereichen arbeitete Monika Stocker schliesslich bis zu ihrer Pensionierung 2021 im Büro.
War früher alles besser?
Auf ihren reichen Erfahrungsschatz aus diesen mehr als 30 Jahren im Werk Stein angesprochen, gibt sie gerne Auskunft. Ob es früher besser gewesen sei als heute, weniger stressig? «Nein, besser würde ich nicht sagen. Ich habe in meiner Zeit bei den Steriles, wo vor allem Ampullen, Injektionsfläschchen und Fertigspritzen hergestellt werden, spannende, aber auch schwierige Situationen erlebt. Vielleicht war die Kameradschaft früher etwas enger, mit mehr Feiern und Anlässen ausserhalb der Arbeit, aber dafür hat die physische Belastung am Arbeitsplatz abgenommen, es wurde ja viel automatisiert.»
Stark verändert hätten sich die erhöhten Anforderungen an die Dokumentation und die Sicherheit, erzählt Monika Stocker. «Wo früher nur ein paar Seiten zur Protokollierung der Prozesse genügten, stapelten sich später oft Papierberge neben den Anlagen. Und bei der Sicherheit der Mitarbeitenden gab es ebenfalls spürbare Veränderungen.»
Monika Stocker hat Fotos aus den 1980er- und 1990er-Jahren mitgebracht. Da sitzen drei Arbeitskolleginnen in ihrer Schutzbekleidung zusammen und lächeln in die Kamera. «Die Häubchen haben wir damals auch zur Dekoration getragen», ergänzt sie, «für uns war es wie ein modisches Accessoire. Heute kommt niemand mehr auf die Idee, dass die Schutzkleidung etwas mit Mode zu tun haben könnte.»