Bei den Bemühungen in Târgu Mureș und Singapur wurde durch neue Technologien viel erreicht. Doch die Mitarbeitenden in Indien arbeiten an einem anderen innovativen Projekt, um den Wasserverbrauch zu reduzieren und Regenwasser zu sammeln.
Ihr Plan ist es, komplette Wassereinzugsgebiete zu verwalten. Mit neuen Technologien für dieses Unterfangen konnten schon in verschiedenen Regionen knapp gewordene Wasserressourcen erfolgreich wiederhergestellt werden.
«Indien ist eines der Länder, das am schwersten unter Wasserknappheit leidet», so Bhagwat Sudhir, der dem Leitungsteam des Projekts angehört. «In Städten wie Hyderabad besteht die Gefahr, dass das Grundwasser zur Neige geht. Daher untersuchten wir Wassermanagementsysteme, die nicht nur nachhaltig für die Industrie sind, sondern auch positive Auswirkungen für die Bevölkerung haben.»
Beim Management von Wassereinzugsgebieten werden die natürlichen Wasserläufe einer bestimmten Region berücksichtigt, um den Wasserverbrauch zu koordinieren, sei dies für die Bewässerung, die Industrieproduktion oder den privaten Gebrauch. Die Wassereinzugsgebiete werden durch Wasserscheiden begrenzt, also in geografische Regionen aufgeteilt, in denen das Regenwasser über einen einzigen Ablauf, etwa einen Fluss oder ein Flusssystem, abgeleitet wird.
«Wir haben uns für diese Technologie entschieden, weil es nicht länger ausreicht, sich nur auf unternehmerische Anforderungen zu konzentrieren, um eine nachhaltige Geschäftstätigkeit zu gewährleisten», erläutert Sudhir. «Angesichts der zunehmenden Wasserknappheit und der hohen Wahrscheinlichkeit künftiger Konflikte zwischen den Nutzern des Wassers ist es wichtig, nicht nur die Anforderungen des Unternehmens im Auge zu behalten. Vielmehr können wir mit dem Management eines Wassereinzugsgebiets eine nachhaltige Wirkung erzielen, da solche Projekte dazu geeignet sind, die Verfügbarkeit des Wassers für alle in der Region Ansässigen zu verbessern.»
Sudhir und seine Kolleginnen und Kollegen arbeiten mit einer örtlichen NGO zusammen. Ihr Ziel ist es, ein Entwicklungsprojekt für das Management des Wassereinzugsgebiets in der indischen Region Telangana anzustossen, wo das Werk von Novartis angesiedelt ist. «Ziel dieser Initiative ist nicht nur die Verbesserung unseres eigenen Wassermanagements, sondern auch die Bereitstellung nachhaltiger Wasserressourcen für die Bevölkerung», erläutert Sudhir.
Dies kann für die Bewohner enorme Vorteile bringen. Eine Studie einer indischen NGO in 15 Dörfern zeigte, dass das Management ihres Wassereinzugsgebiets die Erntemengen anheben, die Bewässerungsgebiete vergrössern und die Beschäftigungsquote in der Landwirtschaft um 30 bis 230 Prozent steigern kann.
«Wir befinden uns noch in einer sehr frühen Phase», räumt Sudhir ein. «Es wird mindestens zwei Jahre dauern, bis wir die Ergebnisse unseres ersten Pilotprojekts sehen. Wenn man jedoch die Wasserknappheit in Indien und in anderen Ländern weltweit betrachtet, müssen wir definitiv handeln und Innovationen fördern, um nachhaltige Ergebnisse zu erzielen, die nicht nur für die Unternehmen, sondern für die gesamte Gesellschaft attraktiv sind. Beim Pilotprojekt für das Management eines Wassereinzugsgebiets in Indien sind wir mit Sicherheit auf dem richtigen Weg hin zur Erfüllung unseres Ziels, bald wasserneutral zu wirtschaften.»
