Dreistufige Abwasser- und Grundwasserreinigungsanlage mit Aktivkohlefilter.
Publiziert am 01/07/2021
Nach Abschluss der Bodensanierung wurde die Baustelle mit nicht kontaminiertem Material und mit Mutterboden verfüllt. Die Aushubarbeiten waren bis zu einer Tiefe von 12 Metern ab Geländeoberkante durchgeführt worden. Deshalb waren für die Verfüllung grosse Mengen an Schotter und Erdreich erforderlich. Zusätzliches Erdreich wurde von Schottergruben und Baustellen in Frankreich und der Schweiz beschafft.
Bei der Verfüllung galt es auch, die Vorschrif-ten der französischen Ministerialverordnung vom 28. Oktober 2010 über inertes Material einzuhalten. Im Rahmen dieses Verfahrens sammelte das Projektteam Informationen über den Schotter und das Erdreich, unter anderem über den Ursprung des Materials.
Neben HCH-Grenzwerten wurden auch Werte vorgegeben für Schwermetalle (Arsen, Kupfer, Kadmium, Quecksilber, Nickel, Blei und Zink), für die Gesamtkonzentration an Kohlenwasserstoffen (also alle Verbindungen, die Kohlenstoff und Wasserstoff enthalten), für die sogenannten BTEX-Chemikalien (Benzol, Toluol, Ethylbenzol und Xylole), für halogenierte flüchtige organische Verbindungen (HVOC) sowie für polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK).
Material von ausserhalb der Sanierungsbaustelle durfte für die Verfüllung nur dann verwendet werden, wenn seine HCH-Gesamtkonzentration 0,1 mg/kg nicht überstieg. Beim Material der Sanierungsbaustelle betrug der Grenzwert 5 mg/ kg HCH.
Auch beim Grundwasserschutz traf man strenge Vorsichtsmassnahmen. Um jegliches Kontaminationsrisiko zu vermeiden, war bereits im Jahr 2002 eine Grundwasserpumpe nahe der HCH-Grube installiert worden. Diese Grundwasserpumpe fungierte als Barriere zwischen dem kontaminierten Grundwasser und dem Rhein. Die Reinigung des extrahierten Grundwassers erfolgte bis 2012 in der Industriekläranlage.
Zu Beginn des Sanierungsprojekts wurden zwei weitere Grundwasserpumpen installiert, wobei das Grundwasser in einer eigens entwickelten Kläranlage auf der Sanierungsbaustelle behandelt wurde. In der Kläranlage behandelte man auch das Regenwasser sowie das Wasser, das zur Reinigung der Fahrzeuge und Container verwendet wurde. Die Kläranlage verfügte über drei parallele Prozesslinien mit Aktivkohlefiltern mit einem Volumen von 5 Kubikmetern (insgesamt sechs Tanks). Die Kläranlage zeichnete sich durch ihre flexible Bauweise aus und wurde in jeder Phase des Sanierungsprojekts modifiziert. Als beispielsweise die Schotterwaschanlage nicht mehr zum Einsatz kam, verringerte sich die Kapazität der Kläranlage.
Das behandelte Wasser wurde vor der Einleitung in den Rhein ständig überwacht. Die Analyse fokussierte dabei auf die vier HCH-Isomere, sämtliche Chlorbenzole, auf Dioxine, Furane und Benzol sowie auf weitere Parameter wie den chemischen Sauerstoffbedarf (CSB), den biologischen Sauerstoffbedarf (BSB) und Schwebstoffe. Die Ergebnisse der Wasserüberwachung wurden den Behörden in festgelegten Intervallen gemeldet. Die Überwachungsergebnisse für das abgepumpte Grundwasser meldete man monatlich, diejenigen für das behandelte, in den Rhein eingeleitete Wasser wöchentlich. Alle Ergebnisse wurden mit den Einleitungsgrenzwerten verglichen, die im Präfekturbeschluss vorgegeben waren. Um sicherzustellen, dass die Kläranlage die Schadstoffe auf effiziente Weise entfernte, entnahm das Projektteam über den im Beschluss vorgegebenen Rahmen hinaus zusätzliche Proben.
Den Schlamm, der bei den Arbeiten am Standort angefallen war, sammelte man in einem Schlammfang und analysierte ihn alle zwei Monate auf Schadstoffe, bevor er bei einer der zertifizierten Abfallbehandlungs- oder Recyclinganlagen deponiert wurde.
Am Standort wurden zudem fünf Grundwasserbrunnen installiert. Das Grundwasser wurde monatlich überwacht und auf HCH, TCB, Dioxine, Furane sowie die Gesamtkonzentration an Kohlenwasserstoffen analysiert.
Als zusätzliche Kontrollmassnahme entnahm das Amt für Umwelt und Energie Basel-Stadt (AUE) Wasserproben aus dem Rhein (flussaufwärts in Birsfelden und flussabwärts an der Palmrainbrücke). Diese wurden auf HCH, TCB und Tetrachlorbenzole analysiert.
Nach Abschluss der Bodensanierung verbleiben Teile der Kläranlage und die Grundwasser-pumpen am Standort, um zu messen, ob die HCH-Konzentrationen im Grundwasser nach wie vor den Sanierungszielwerten entsprechen. Die Grundwasserüberwachung und die Meldung der Grundwasserverhältnisse an die DREAL werden dabei in absehbarer Zukunft fortgesetzt.