Editorial für Lehren aus der Lindan-Sanierung Hüningen von Jörg Reinhardt, Verwaltungsratspräsident der Novartis AG.
Jörg Reinhardt - Präsident des Verwaltungsrats
Publiziert am 01/07/2021
«When the going gets tough, the tough get going», heisst ein bekanntes amerikanisches Sprichwort. Es wird dem Vater des früheren US-Präsidenten John F. Kennedy zugeschrieben, der für sein Durchhaltevermögen bekannt war, und umschreibt die Entwicklung unseres Lindan-Sanierungsprojekts in Frankreich sehr treffend.
Die Sanierung in unmittelbarer Nähe des Novartis-Campus in Basel erreichte 2013 einen Wendepunkt, an dem die Arbeiten vorübergehend eingestellt und neu aufgegleist werden mussten. Die Mitarbeitenden waren gezwungen, das Projekt zwei Jahre nach Sanierungsbeginn am früheren Lindan-Produktionsstandort der Firma Ugine Kuhlmann praktisch neu zu starten.
Es war eine schwierige Zeit. Die öffentliche Kritik war gross, und eine einfache Lösung war nicht in Sicht. So etwas kommt vor, insbesondere dann, wenn es sich um ein Grossprojekt handelt, das in der Industrie Pioniercharakter hat. Solche Situationen sind unangenehm. Durchhaltevermögen und eine klare Vision waren entscheidend, um die herausfordernden Umstände zu überwinden.
Der Verwaltungsrat hielt stets an seiner Entscheidung fest, das ehemalige Fabrikgelände zu sanieren und öffentlich zugänglich zu machen – auch als sich die Situation schlagartig änderte. Obwohl die ursprüngliche Lindan-Verschmutzung nicht von Novartis verursacht wurde, hielten wir es für unsere Pflicht, die Sanierung allen Herausforderungen zum Trotz zu Ende zu bringen.
Dank dieser strategischen Vorgabe fanden unsere Teams – denen ich für den erfolgreichen Abschluss danken und gratulieren möchte – die Kraft, auch Krisenmomente durchzustehen. Es gelang ihnen nicht nur aus ingenieurtechnischer Sicht, den Standort zu sanieren. Die am Projekt beteiligten Kolleginnen und Kollegen hatten auch genügend Spielraum, um mit den Partnerunternehmen und den zuständigen Behörden nachhaltige Lösungen zu entwickeln.
So gelang es dem Sanierungsteam, das Vertrauen der Bevölkerung zu gewinnen und ein Arbeitsmodell zu entwickeln, das anderen Gruppen, die heute vor ähnlichen Herausforderungen stehen, als Leitfaden dienen kann. Dies ist auch ein Grund für die Veröffentlichung dieser Publikation. Sie soll nicht nur Projektdokumentation sein, sondern unsere wichtigsten Erfahrungen zusammenfassen, und richtet sich an all jene, die an einer umfassenden Darstellung der Lindan-Sanierung interessiert sind.
Entscheidend für den Erfolg des Sanierungsprojekts war aus meiner Sicht nicht zuletzt unsere offene Unternehmenskultur. Damit meine ich insbesondere die Art und Weise, wie unsere Mitarbeitenden in komplexen Situationen agieren können. Wir achteten stets auf eine offene Kommunikation mit der Öffentlichkeit und bemühten uns, innovative und nachhaltige Lösungen zu entwickeln. So konnten wir unseren eigenen hohen Umweltstandards gerecht werden und unseren Unternehmenswerten Nachdruck verleihen.
Diese offene Einstellung wird uns auch in Zukunft begleiten und die Basis für künftige Anstrengungen legen, wenn es um den Schutz der Umwelt und um verantwortungsbewusstes unternehmerisches Handeln geht. Als führendes Pharmaunternehmen wollen wir Menschen zu einem besseren und längeren Leben verhelfen, indem wir innovative Therapien entwickeln. Dies bezieht sich auch auf unsere Produktionsweise und auf die Sanierung belasteter Produktionsstandorte.
Die Gesundheit der Patientinnen und Patienten hat ebenso wie der Umweltschutz oberste Priorität. In einer Welt, die vom Klimawandel geprägt ist, werden von den Unternehmen klare strategische und operative Ziele gefordert, die im Einklang mit den weltweiten Bemühungen zum Schutz der menschlichen Gesundheit und der Umwelt stehen. Novartis verfolgt dabei ehrgeizige Umwelt- und Gesundheitsziele. Damit wollen wir auch die Vereinten Nationen dabei unterstützen, ihre ambitionierten Nachhaltigkeitsziele zu erreichen.
Im Rahmen unserer Umweltschutzaktivitäten haben wir 2017 eine unternehmensweite Nachhaltigkeitsstrategie entwickelt. Sie soll uns dazu befähigen, bis 2025 in unserer eigenen Geschäftstätigkeit kohlenstoffneutral und insgesamt bis 2030 CO2-, kunststoff- und wasserneutral zu operieren. Mit Blick auf unsere CO2-Emissionen und die Auswirkungen auf das Klima ist es überdies unser Ziel, nicht nur unsere eigenen Emissionen zu reduzieren, sondern auch dazu beizutragen, die CO2-Bilanz unserer Geschäftspartner zu verbessern.
Grundsätzlich pflegen wir eine Unternehmenskultur, in der wir auch angesichts grosser Herausforderungen Verantwortung für unser Handeln übernehmen und im Interesse der Gesellschaft das Richtige tun wollen. Die Sanierung des ehemaligen Lindan-Produktionsstandorts der Firma Ugine Kuhlmann war schwierig, aber richtig und zeigt, dass wir hier auf einem zukunftsweisenden und nachhaltigen Weg sind.
Jörg Reinhardt
Präsident des Verwaltungsrats
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