Hochwertige Medikamente jederzeit und rechtzeitig bereitzustellen, ist eine anspruchsvolle Aufgabe. Lange Wege, Wetterunbill und sich rasch ändernde Marktbedürfnisse sind nur einige der täglichen Herausforderungen des Teams Pharma Supply Chain Operations in Basel, das jeden Monat rund 5000 Lieferungen in über 120 Länder bearbeitet. live folgte der Lieferkette von Basel in die Vereinigten Arabischen Emirate und erfuhr dabei aus erster Hand, dass Kooperation, Qualität und Integrität entscheidend sind, wenn das richtige Medikament zur richtigen Zeit den richtigen Patienten erreichen soll.
Text von Goran Mijuk und Michael Mildner
Von der Produktion in der Schweiz bis zum Vertriebspartner in den Vereinigten Arabischen Emiraten – die Lieferkette ist abhängig von Hunderten Personen weltweit, die Hand in Hand arbeiten.
Dieser Artikel wurde ursprünglich im Juni 2015 publiziert.
Publiziert am 12/06/2020
Als Diab Kurdi vor über zehn Jahren seine Apothekerkarriere in den Vereinigten Arabischen Emiraten begann, kam es regelmässig zu Medikamentenengpässen in der Region am Persischen Golf, die nur über beschränkte Produktionskapazitäten verfügt und stark importabhängig ist.
«Damals wurden Medikamente nicht selten knapp», erklärte er gegenüber live im März in seinem Büro in Abu Dhabi, wo er heute die Spitalapotheke der Al Noor’s Medical Group leitet, die hier zu den grössten Gesundheitsdienstleistern gehört. «Die Patienten mussten entweder alternative Behandlungen finden oder warten, bis das Medikament wieder erhältlich war. Die Situation war oft sehr schwierig.»
Novartis blieb davon verschont. Andere Anbieter taten sich jedoch schwer damit, rechtzeitig Medikamente zu liefern. Laut einer Umfrage der Gesundheitsbehörde von Abu Dhabi waren 2008 rund ein Viertel der über 7000 registrierten Medikamente in der Region von Engpässen betroffen. In seltenen Fällen fehlten in den Regalen sogar lebensrettende Arzneimittel.
Nach Presseberichten über Todesfälle, die darauf zurückzuführen waren, dass lebenswichtige Medikamente nicht schnell genug zur Verfügung standen, leiteten die Regulierungsbehörden mehrere Reformen ein und zwangen die Spitäler und Apotheken, ihre Bestände genau zu überwachen. Ausserdem mussten Vermittler im Gesundheitswesen, darunter Vertriebspartner und Lagerverwalter, die Behörden regelmässig über ihre Bestände informieren.
Dank dieser Massnahmen hat sich die Lage deutlich verbessert. Trotz des spektakulären Wirtschaftswachstums der Vereinigten Arabischen Emirate und einer rapide steigenden Nachfrage auf dem Gesundheitsmarkt scheinen Versorgungsengpässe der Vergangenheit anzugehören.
Heute besuchen täglich 2500 Patienten die Al-Noor-Spitalapotheke. Sie ahnen nicht, welche Anstrengungen nötig sind, um das rechtzeitige Eintreffen hochwertiger Medikamente zu gewährleisten – darunter auch ein Medikament gegen eine neurodegenerative Krankheit, dessen Weg live von Basel über Dubai und die arabische Wüste nach Abu Dhabi verfolgte.
Während wir in Diab Kurdis Büro sitzen und durch ein Milchglasfenster auf die belebte Apotheke blicken, neigt sich unsere Reise ihrem scheinbar trivialen Ende zu, als der Apotheker einem Patienten sein Medikament übergibt. Doch hinter dieser einfachen, alltäglichen Geste verbirgt sich ein hochkomplexer Prozess.
«Kaum einer weiss, was es braucht, um ein Medikament zur richtigen Zeit in höchster Qualität zu liefern», sagt Abderrahim Maghfour, Head of Supply Chain Management in den Vereinigten Arabischen Emiraten. Maghfour ist für das Sammeln lokaler Bestellungen verantwortlich und überwacht die Endphase des Vertriebs. «Aber diese Unwissenheit ist das Beste, was uns passieren kann. Denn das heisst, dass wir unseren Job gut gemacht haben, dass sich Ärzte und Apotheker auf ihre Arbeit konzentrieren können und dass Patienten optimal behandelt werden können.»
Der Lieferprozess beginnt mit einem Anruf oder einer E-Mail eines Kunden an einen Ländervertreter wie Abderrahim Maghfour, der die Bestellungen in einem automatisierten Softwaresystem erfasst. Dies löst eine Kettenreaktion aus, der eine regelrechte Aktivitätslawine folgt. Dabei sorgen Hunderte Novartis Mitarbeitende und externe Partner in enger Zusammenarbeit für eine hochwertige Produktion und Auslieferung der Medikamente.
Sorgfältig koordiniert, erfasst das Pharma Supply Chain Operations Team in Basel die Bestellungen aus aller Welt und behält die Medikamente im Auge, bis sie an ihren Bestimmungsort gelangen. Die aus fünf verschiedenen Einheiten zusammengesetzte 40-köpfige Gruppe – darunter Spezialisten, welche die Planung und offizielle Dokumenta tion der Lieferungen erledigen – gehört zur divisionseigenen, weltumspannenden Supply Chain Organization, die von Jesus Corchero geleitet wird.
Distribution in Dubai.
«Das Vertriebsmanagement ist im Wesentlichen eine Planungsaufgabe», sagt Heike Maenner, Head Logistics Experts, die für Transport, Rechnungsstellung und Dokumentation der Bestellungen verantwortlich ist und mit dem Bereich Pharmaceutical Operations, lokalen Lieferkettenvertretern sowie Logistikspezialisten zusammenarbeitet.
«Sobald wir die Bestellungen erhalten, beginnt der Planungsprozess. Dies erfordert die Koordination zwischen Teams aus verschiedenen Funktionen und Ländern sowie mit Aussenstehenden wie Zoll- und Regulierungsbehörden», erklärt sie.
Obwohl der Prozess gut strukturiert ist, stellt die Betreuung der Lieferkette eine heikle Aufgabe dar, die Sorgfalt, ein Flair für Zahlen und Talent zum Multitasking erfordert. Zwar dauert die Erstellung der Dokumente für den Versand von Basel an den Bestimmungsort normalerweise rund 48 Stunden – doch atemberaubend ist der dafür zu leistende Arbeitsanfall: Jeden Monat muss Supply Chain Operations in Basel rund 5000 Lieferungen in mehr als 120 Länder bearbeiten und überwachen. Dies entspricht mehr als 23 000 Transportaufträgen pro Jahr, die jeweils aus mehreren Lieferungen bestehen. Insgesamt beläuft sich der jährliche Nettowert dieser Sendungen auf mehr als 30 Milliarden Franken; dies entspricht rund 15 Prozent aller Schweizer Exporte.
«Normalerweise läuft der Prozess relativ reibungslos», sagt Heike Maenner. «Aber manchmal müssen wir aufgrund eines Problems nach Alternativen suchen. Dann ist schnelles Handeln gefragt, denn wir müssen für das rechtzeitige Eintreffen vieler lebensrettender Medikamente sorgen, die von Tausenden Patienten weltweit benötigt werden.»
Ein solcher kritischer Vorfall ereignete sich 2010, als der Ausbruch des isländischen Vulkans Eyjafjallajökull den Flugverkehr in Europa lahmlegte. Aufgrund der Aschewolke, die sich über dem Kontinent ausbreitete, mussten mehr als 100 000 Flüge gestrichen werden, und nur einige wenige Flughäfen in Südeuropa blieben geöffnet.
«Wir trafen schon Vorkehrungen, um die für Überseeziele bestimmten Güter über einen kleinen spanischen Flughafen auszufliegen, als sich die Aschewolke nach acht Tagen senkte und der Flugverkehr in Basel wieder aufgenommen wurde», erinnert sich Heike Maenner.
Kühlkette - Bei allen weltweiten Medikamententransporten von Novartis wird zur Qualitätssicherung die Temperatur gemessen. Das Kontrollsystem beginnt am Produktionsstandort und endet am endgültigen Bestimmungsort. Für die Messungen werden unter anderem Lasergeräte und sogenannte Datenlogger verwendet. Jede Sendung enthält einen solchen Datenlogger, der den gesamten Temperaturverlauf während des Transports elektronisch aufzeichnet. Die Daten werden an jeder Umschlagstelle per Computer ausgewertet und kontrolliert.
Beim Überseetransport gibt es oft keine Alternativen zur Luftfracht. Denn obwohl Novartis die Frachtflüge reduzieren will, um Kohlenstoff-Emissionen und Kosten zu sparen, spielt die Luftfracht weiterhin eine wichtige Rolle, damit Medikamente rechtzeitig und in bester Qualität zu den Patienten gelangen.
«Insbesondere hochkomplexe biologische Medikamente, die ständiger Kühlung bedürfen, müssen per Flugzeug befördert werden», erklärt der Logistikexperte Daniel Thoma, als wir an einem Sonntagnachmittag im März auf dem Rollfeld des EuroAirport Basel-Mulhouse stehen, während er überwacht, wie mehrere Paletten mit Novartis-Medikamenten zusammen mit Arzneimitteln anderer Unternehmen in eine aus Amsterdam kommende Boeing 777 verladen werden.
«Die Temperatur der Medikamente muss ständig kontrolliert werden, denn sie hat einen wesentlichen Einfluss auf die Wirksamkeit», sagt Thoma. «Wenn wir die Temperaturgrenze überschreiten, werden die Medikamente auf keinen Fall an unsere Kunden geliefert.»
Medikamente müssen oft bei Zimmertemperatur gelagert werden, doch es gibt auch Arzneimittel, die eine Lagerung zwischen zwei und acht Grad erfordern. Um stabile Bedingungen zu gewährleisten, überwacht Novartis die gesamte Lieferkette mittels sogenannter Datenlogger. Diese kleinen Mikrochips sammeln Temperaturdaten, die an jeder Umschlagstelle beim Umpa-cken für den Weiterversand überprüft werden.
Die Temperaturkontrolle beginnt unmittelbar nach der Produktion der Medikamente in Stein oder anderswo. Von dort werden die Produkte zunächst zum Verteilzentrum des Schweizer Logistikspezialisten Planzer in Pratteln bei Basel befördert. Beim Lufttransport nach Übersee werden sie am EuroAirport zwischengelagert. Von dort gelangen sie direkt per Luftfracht oder Lkw an einen anderen europäischen Flughafen.
Einmal wöchentlich startet ein Frachtflug der Emirates Airline nach Dubai. Die Fluggesellschaft habe spezielle Behälter entwickelt, die bis zum Ausladen der Medikamente am Flughafen Al Maktoum eine ständige Temperaturkontrolle ermöglichten, sagt Nathalie Picaud, Cargo Manager bei Emirates SkyCargo. Von dort werden die Güter per Lkw an regionale Warenlager und später zu den Vertriebspartnern weitertransportiert. Danach gelangen sie an Spitäler und Apotheken; Supply Manager der Pharma-Länderorganisationen wie Abderrahim Maghfour, die in engem Kontakt mit Basel stehen und bei Bedarf vom Hauptsitz aus unterstützt werden, überwachen den Prozess vor Ort.
Während die Temperaturkontrolle in den USA oder Europa wegen des gemässigten Klimas sowie guter Strassen- und Lagerinfrastruktur relativ einfach ist, kann der Medikamententransport in Afrika, dem Mittleren Osten oder in Asien zur Herausforderung werden.
Ein erstes Hindernis stellt die Zollkontrolle dar, wo unnötige Verzögerungen vermieden werden sollten, um die Gefahr beschädigter Medikamente zu verringern. Fehlerhafte oder unvollständige Dokumente können dazu führen, dass die Güter längere Zeit auf dem Rollfeld der Sonne ausgesetzt sind oder mangels Unterlagen von der Grenzpolizei geöffnet werden.
«Es ist sehr wichtig, dass die Güter schnell und effizient über die Grenzen gelangen», sagt Elizabeth Foster, Global Trade Compliance Manager. «Die Einhaltung der Handelsvorschriften gewährleistet eine reibungslose Lieferkette und reduziert die Gefahr von Bussen, Strafzahlungen und Reputationsschäden.»
Neben der effizienten Zollabfertigung müssen die Supply Chain Manager auch sicherstellen, dass die Lager- und Vertriebspartner in den einzelnen Ländern hohe Standards einhalten – unabhängig davon, wie schwierig die Situation vor Ort ist.
«Uns für die Patienten einzusetzen, bedeutet, dass wir von der Produktion bis zum Kunden eine lückenlose Kette gewährleisten», sagt Jesus Corchero, der als Head Pharma Supply Chain für das globale Vertriebsnetz mit mehr als 600 Mitarbeitenden in rund 70 Ländern verantwortlich zeichnet.
Neben der Beaufsichtigung eines Netzwerks von rund 60 Warenlagern und der Koordination zwischen verschiedenen Vertriebspartnern intensiviert der Bereich Pharma Supply Chain auch die Zusammenarbeit mit Alcon und Sandoz, um das Netzwerk der drei Divisionen optimal zu nutzen. «Eine starke Fokussierung auf Integrität und Qualität ist für uns ebenso erfolgsentscheidend wie unsere Fähigkeit zur funktions- und divisionsübergreifenden Zusammenarbeit und zur Kollaboration mit externen Partnern, die unsere Werte bezüglich Qualität, Integrität und Performance teilen müssen», sagt Jesus Corchero.
Ein solcher Partner ist Hellmann Caliper, ein Joint Venture des deutschen Logistikspezialisten Hellmann mit der indischen Firma Caliper Integrated Logistics. Wenige Minuten vom Flughafen Al Maktoum in Dubai entfernt, haben die Logistikexperten das erste spezialisierte Warenlager für den Gesundheitssektor der Region errichtet, wo medizinische Produkte weltweit führender Gesundheitsunternehmen gesammelt und per Lkw durch die Golfregion weiterbefördert werden.
Bereits kurz nach seiner Eröffnung 2010 musste das Warenlager erweitert werden, da der Bedarf an Lagerraum angesichts der starken Nachfrage nach Gesundheitsprodukten in der Region auf heute 40 Milliarden US-Dollar angestiegen ist. Dem Beratungsunternehmen Alpen Capital zufolge wird sich diese starke Wachstumsdynamik aufgrund des Wirtschaftswachstums in der Golfregion fortsetzen, und der Gesundheitsmarkt dürfte bis 2018 jährlich um 12 Prozent auf 69,4 Milliarden US-Dollar wachsen.
«Die Nachfrage nach Gesundheitsleistungen steigt ebenso rapide wie unser zusätzlicher Kapazitätsbedarf», sagt Eric ten Kate, Direktor von Hellmann Caliper in den Vereinigten Arabischen Emiraten. Er führt uns durch die Hallen seines Warenlagers, das an einen Ikea-Grossmarkt erinnert. Auf unzähligen Regalen stapeln sich riesige Kartons mit medizinischen Produkten; in der klimatisierten Umgebung könnte man fast vergessen, dass sich das Warenlager in der Wüste befindet.
«Während die Aussentemperatur im Sommer auf über 55 Grad steigen kann, haben wir hier angenehme Temperaturen», sagt ten Kate. Schmunzelnd fügt er hinzu, dass viele seiner Mitarbeitenden aus den Vereinigten Arabischen Emiraten oder Indien Zeit brauchen, um sich an das spezifische Raumklima zu gewöhnen, und beim Arbeiten in den speziellen Lagerräumen, wo Temperaturen bis minus 20 Grad herrschen, dicke Winterkleider tragen.
«Wir müssen die Temperatur jederzeit konstant halten und über den richtigen Notfallplan verfügen, falls etwas schiefgeht», sagt ten Kate. Er erinnert sich, wie es nach einem seltenen Regentag in einem der Tiefkühllager zu einem Stromausfall kam. «Es war einer der Tage, an denen Murphys Gesetz Wirklichkeit wird. Aber dank unserer Erfahrung und einer engagierten Belegschaft konnten wir das Problem innerhalb weniger Stunden beheben.»
Der Jebel-Ali-Hafen in Dubai.
Vom Warenlager von Hellmann Caliper aus starten Lkws in alle Richtungen zu den Vertriebspartnern. Ein solcher ist Alphamed Pharma, eine Einheit von Al Khayyat Investments, welche die Endverteilung an Spitäler und Apotheken übernimmt und für die Auslieferung zahlreicher Medikamente verantwortlich ist.
Im Gegensatz zu den Warenlagern von Planzer und Hellmann Caliper, wo für Massengutlieferungen einheitliche Kartons auf wuchtige Paletten gestapelt werden, herrscht bei Alphamed menschliche Betriebsamkeit.
Sobald die Lkws bei Alphamed eintreffen, überprüfen Mitarbeitende zunächst anhand des Datenloggers, ob die Medikamente während es Transports sachgerecht behandelt wurden. Danach packen Dutzende Mitarbeitende die riesigen Kartons aus und bereiten auf langen, nach Kunden unterteilten Tischen die einzelnen Lieferungen vor. Vor dem Umpacken der Waren in kleinere Schachteln gleichen die Mitarbeitenden jede der unzähligen farbigen Packungen mit dem Kundenauftrag ab. Anschliessend werden die Medikamente in Kleinlastern an die Apotheken und Spitäler in Dubai und Abu Dhabi, darunter auch Al Noor, ausgeliefert.
«Jeden Tag wickeln wir etwa 200 bis 300 individuelle Lieferungen mit Tausenden von Produkten ab», sagt Lokman Ahmad Moussa, Distribution Center Manager bei Alphamed, die neben Medikamenten auch Kosmetika ausliefert. «Zudem kontrollieren wir regelmässig unsere Bestände und stehen in engem Kontakt mit Behörden und Kunden, um allfällige Störungen in der Lieferkette zu vermeiden.»
Während wir an zwei Arbeitern vorbeikommen, die an den Fenstern gerade Dichtungen und Sonnenschutzvorrichtungen auswechseln, ergänzt er: «Eine ständige Wartung gewährleistet, dass die Klimabedingungen unseres Vertriebszentrums und unserer Lkws allen Ansprüchen genügen. Darüber hinaus bilden wir unsere Mitarbeitenden regelmässig weiter, um sie mit den hohen Qualitätsanforderungen unserer Kunden vertraut zu machen.»
Mehrere Schlüsselfunktionen der Lieferkette befinden sich am Standort Klybeck in Basel.
Während die Lkws von Alphamed auf die letzte Etappe des langen Transportwegs vorbereitet werden, der Wochen zuvor und Tausende Kilometer entfernt begann, reisen wir auf ihrer Route nach Abu Dhabi. Wir lassen Lärm und Hektik des Warenlagers hinter uns, um uns mit dem Neurologen Iyad Khoudeir in seinem Büro im Al Noor Hospital zu treffen.
Khoudeir, der in Bordeaux Medizin studierte, gehört zu den führenden Neurologen der Region und behandelt Hunderte von Patienten mit multipler Sklerose, Epilepsie und anderen Erkrankungen des Gehirns.
In einer kurzen Pause seines arbeitsreichen Tages sagt Khoudeir, dass in den Jahren, seit er seinen Patienten innovative Neurologika verschreibt, noch nie Versorgungsprobleme aufgetreten sind, und weist damit auf die Bedeutung einer reibungslosen Lieferkette hin, die so gut funktioniert, dass niemand davon Notiz nimmt.
«Ärzte und Patienten müssen dem Medikament in jeder Hinsicht vertrauen, insbesondere bei der Behandlung schwieriger Krankheiten wie multipler Sklerose», sagt er.
Ein Patient steigt jedoch nur dann auf ein neues Medikament um, wenn dieses ständig verfügbar ist. Jeder Unterbruch würde sein Vertrauen massiv erschüttern, auch wenn das Medikament wirksamer, anwendungsfreundlicher und gut verträglich ist», erklärt Iyad Khoudeir.
Nur wenn wir offen bleiben und darauf hinarbeiten, den Patienten die bestmögliche Behandlung zu bie-ten, können wir das Vertrauen unserer Kunden gewinnen», sagt Ahmed Samir, Production Specialist in Abu Dhabi und Al Ain. «Der Rückhalt einer fehlerfreien Lieferkette ist ein zentrales Element dieser Bemühungen.»
Die Al-Noor-Spitalapotheke in Abu Dhabi wird täglich von mehr als 2500 Patienten besucht.
Als wir nach Basel zurückkehren, bereitet das Supply Chain Operations Team, das zusammen mit anderen Vertriebsfunktionen im Klybeck-Areal untergebracht ist, die nächsten Lieferungen vor, die in den kommenden Wochen und Monaten Tausende Patienten weltweit erreichen werden.
«Unser vorrangiges Ziel ist es, Qualität und Liefertempo aufrechtzuerhalten und mit internationalen sowie lokalen Standards Schritt zu halten», sagt Lukas Fischer, neu Head Supply Chain Region Europe, der bis Mitte April das Supply Chain Operations Team führte, das jetzt unter der Leitung von José Simo steht.
Ausser der Einhaltung strenger globaler Handelsgesetze und länderspezifischer Vorschriften muss die Einheit laut Fischer auch für mögliche Katastrophen gerüstet sein. Neben Notfallplänen im Fall eines Erdbebens in Basel oder eines Streiks in Zentraleuropa beurteilt das Team weitere Risikofaktoren, die den Geschäftsgang beeinträchtigen könnten – etwa einen Absturz des IT-Systems.
«Wir müssen unter allen Umständen sicherstellen, dass unsere Medikamente rechtzeitig den richtigen Patienten erreichen. Es mag sich um eine sehr technische Aufgabe handeln, aber sie ist für diejenigen lebenswichtig, die sich auf unsere Medikamente verlassen», erklärt Fischer und schliesst: «Das macht unsere Arbeit schwierig, aber auch extrem befriedigend.»
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