Filterpressen wurden zur Festflüssig-Trennung von Stoffgemischen verwendet.
Dieser Artikel wurde ursprünglich im Oktober 2015 publiziert.
Publiziert am 24/06/2020
Als Theodor Grauer in der Juni-Ausgabe 2014 den Artikel über das Unicum-Museum von Cesare Sgueglia las, der Objekte aus über 150 Jahren Basler Chemie- und Pharmageschichte zusammengetragen hatte, wurden bei ihm Erinnerungen wach: an seine Zeit als Betriebschemiker bei Geigy und Ciba-Geigy in Schweizerhalle, an ein reiches Berufsleben. 1946, unmittelbar nach Abschluss des Studiums am Polytechnikum Zürich, trat Theodor Grauer seine Stelle bei Geigy an. Er arbeitete stets an der Front, im Labor in Schweizerhalle, dort wo Experimente über Erfolg und Misserfolg entschieden – bis zu seiner Pensionierung im Jahr 1983. Damals war er aber auch bei der Einführung der neuen Produkte stark involviert. Er besuchte viele Länder, zu erinnern vermag er sich an die Dienstreisen nach Mexiko, Italien und in die USA. Das Zentrum seines Berufslebens blieben indes die Labors in Schweizerhalle.
Beim Lesen des Museums-Artikels im live-Magazin erinnerte sich Theodor Grauer an die Filterpresse, die seit 30 Jahren in seiner Garage steht. Das etwa um das Zehnfache verkleinerte Modell einer originalen Filterpresse hat er von Ciba-Geigy zu seiner Pensionierung erhalten. Es ist im wahrsten Sinne des Wortes ein gewichtiges Geschenk: Das Modell wiegt rund 300 Kilogramm.
live hat den pensionierten Chemiker in seinem Haus in Arlesheim besucht. Am 3. November feierte er seinen 96. Geburtstag. Seit 64 Jahren ist er mit seiner Frau Regula verheiratet. Jetzt, da die Beine ihn nicht mehr so richtig zu tragen vermögen und er auf eine Gehhilfe angewiesen ist, kann er auch seinen prächtigen Garten von 2400 Quadratmetern nicht mehr hegen und pflegen, wie er das während über 50 Jahren getan hat.
«Wir sind am Räumen. Wir werden das Haus verkaufen und in eine Alterswohnung ziehen, sobald ein Platz frei wird», erklärt er bei der Begrüssung. Und es sei auch an der Zeit – fügt er an –, sich von den Utensilien aus seinem Berufsleben zu trennen. Deshalb hat er Cesare Sgueglia angerufen und ihm die Filterpresse für sein Museum angeboten; der «Museumsdirektor» hat sich über dieses Angebot gefreut. Mittlerweile ist Theodor Grauer mit seiner Frau in die Altersresidenz Tertianum im St. Jakob-Park gezogen.